man kann wirklich sehr schwer sagen, was die typischen Berufe in Vietnam sind. Mit der Frage tut man sich ja auch schwer mit Deutschland? In Vietnam kommt es immer auf die Gegenden an, wo jemand aufwächst. Je größer die Provinz ist, um so typisch sind Beamtenberufe. In der Regel wählt man die Berufe, wo man später leicht den Job bekommt, d. h. wo der Vater,die Mutter bereits gute Beziehungen hat. Nach wie vor kommt man mit guten Vitamin B und G(eld) an Jobs in Vietnam. In der Regel versucht jeder zu studieren, der die Möglichkeit dazu hat. Es sei denn, die Familie ist so arm, dass man sich nur in seiner Provinz (Dorf) bewegt und somit irgendwann wie der Vater Bauer wird. Wenn jemand jedoch in der Stadt aufwächst, stehen die Chancen gut bis sehr gut, dass man etwas studiert.Vor 3-4 Jahren war es noch sehr kompliziert, wenn man keine Beziehungen hatte und einen Job bekam. Mittlere ist die Lage deutlich besser geworden, durch die zahlreichen ausländischen Firmen, die in Vietnam ansässig sind. Bei den Beamtenberufen wiederrum hat es sich sehr wenig geändert. Wenn der Papa in der guten Position steht und viele Beziehungen hat, dann bekommt man leicht einen Job. Sonst müsste man Geld haben, ohne wird es sehr schwierig mit der Beamtenlaufbahn.

Es ist traurig, dass die Realität so ist, aber egal wie das Land weiterentwickelt wird. Das Schneeballsystem wird und bleibt in Vietnam bestehen. Jeder muss sammeln und es dann weiterreichen zu können. Wenn jemand es nicht mitmacht, dann hat er auch nichts weiterzureichen und ist somit für seine höheren Chefs ungeeignet.

Derzeit sind IT-Berufe für jüngere Menschen sehr in Kommen. Aber auch Lehramtberufe, da man nebenbei sehr gut verdienen kann. Z. B. eine Lehrin verdient regulär 100 Euro in der Stadt und verdient nebenbei, in dem sie privaten Unterricht gibt, zum Teil bis 200-300 Euro dazu. Die meisten Vietnamesen leben von den Nebenjobs.