Nix Schreibfehler, nix Chinesin!
Antwort der Gesellschaft für Deutsche Sprache, Wiesbaden, auf meine Anfrage:
Zur Bedeutung des von Ihnen genannten Wortes belühren haben wir Folgendes ermittelt:
Nach den uns vorliegenden Wörterbüchern kommt dieses Wort tatsächlich aus dem Nieder-deutschen und liegt in verschiedenen, von Ihrer Schreibweise abweichenden Varianten vor.
In Ziesemer, Walther (Bearb.): Preußisches Wörterbuch (1935): Königsberg, findet sich im Ein-trag für belauern folgender Ausspruch mit belueren im Sinne von übervorteilen, betrügen: He hät em beluert, dat em glik de Ooge troande.
Unter anderem ist es als Übersetzung von belauern als beluren bzw. beluurn in Harte, Johanna und Günther Harte: Hochdeutsch Plattdeutsches Wörterbuch (1986): Leer belegt.
In Window, L. und C. Schuppenhauer (Hrsg): Plattdeutsches Wörterbuch (1984): Leer werden die Varianten beluern, beluren und beluurn mit belauern, belauschen, beobachten, überra-schen, jem. arg zusetzen, schädigen, betrügen übersetzt.
In Seebold, Elmar: Kluge – Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache (2002): Ber-lin/New York findet sich unter dem Stichwort lauern folgender Eintrag: spmhd. lūren, dazu mhd. lūr(e) f. »Hinterhalt«, mhd. lūre m. »Betrüger«.
Somit wird deutlich, dass es sich, wie schon von Ihnen vermutet, nicht um einen »Verschrei-ber« handelt, sondern um ein heute selten verwendetes Wort.
Mit freundlichen Grüßen
Trotzdem danke für Eure Antworten!
Gruß vetdi