Ich kann dir sagen, wie ich angefangen habe.
Ganz am Anfang ging es mir genauso wie dir. Man lernt von anderen mit Tutorials und tracen (Ja, tracen ist ok (und ich würde auch behaupten notwendig, da man erste Kenntnisse vom Linienverlauf und Lichteinfall bekommt), wenn es nur als Übung benutzt wird.)
Fange mit einem simplen Motiv an, das eine einfache Perspektive besitzt, einen gut zu erkennbaren Lichteinfall hat und welches sich gut in Basicshapes aufteilen lässt. Du kannst dir natürlich auch etwas ausdenken. Drachenköpfe z.b. sind eine ganz gute Übung, um ein Gefühl für das Aufteilen zu bekommen. Der Kopf besteht generell aus einem Kreis und einen Rechteck in unterschiedlicher Breite und Länge.
Für die Skizze nimmst du am Besten einen Bleistift der Stärke H, damit du diesen später einfacher wegradieren/ darübermalen kannst.
Bleibe dann mehrere Tage an deinem ausgesuchten Motiv und übe mit diesem.
Wenn du Menschen/Lebewesen zeichnen möchtest, dann ist die sogenannte Line of action wichtig. Sie dient als Grundlage vor den Basicshapes. Diese hilft dir mit der Perspektive und damit wirken deine Zeichnungen weniger steif.
Bei Raumzeichnungen empfiehlt sich die Methode mit dem Fluchpunkt: Alle Linien laufen auf einen Punkt zu.
Wichtige Anhaltspunkte:
-Verwende 3D Objekte als Grundformen. 2D Formen helfen meistens nur in der seitlichen oder Vorderansicht. ¾ Perspektive z.B. wird dadurch schwierig. Deswegen lieber mit 3D Basicshapes arbeiten.
-Wenn du Schattierung/den Lichteinfall malst, zeichne dir einen Punkt auf dein Papier. Stell dir vor, von diesen Punkt aus kommt das Licht (z.B. in Form einer Sonne). Dann schaue auf dein Objekt. Wo wirft das Objekt Schatten, wo ist die hellste Stelle? Denke beim Schattenzeichnen auch daran, den Konturen und der Form deines Modells zu folgen (Bei einen Kreis also keinen eckigen Schatten). Schattiere erst leicht, die dunkelsten Stellen werden zum Schluss betont.
-Achte auch auf die Druckstärke. Bei lockeren, geschwungenen Linien kommt die Bewegung aus dem Ellenbogen oder aus dem lockeren Handgelenk . Bei harten, kräftigen Linien kommt die Bewegung aus dem Handgelenk und die Finger stüzen das Ganze. Harte Linien/Außenlininen werden auch langsamer gezeichnet als weiche. Übe bei den ersten Malen wenig Druck aus, sonst wird es schwer, Fehler zu korrigieren.
-Bei Lebewesen solltest du unbedingt auf die Anatomie schauen. Wie ist das Skelett aufgebaut, wo sitzen die Muskeln und welche Form haben diese?
P.S: Ich empfehle auch die Seite Line of action, wenn du nicht weißt, was du zeichnen willst. Die menschlichen Modelle werden dir bei den Propositionen helfen.
LG Salty