Dazu muss man einschränkend sagen, dass der Begriff "British-india" ein äußerst schwammiger ist, weil durchaus nicht der gesammte indische Raum von der britischen Krone direkt beherrscht wurde.

Etwa 1/3 des Gebietes des indischen Subkontinentes bestand aus direkt von Britannien kontrolliertem Territorium, der Rest wurde weiterehin von den lokalen Rajas kontrolliert, die aber in einer Art Vasallen-Status mit den britischen Kolonial-Behörden kooperierten. Es handelte sich beim Löwenanteil Indiens also tatsächlich mehr um kleinteilige Protektorate der britschen Krone, als um von ihr direkt beherrschte koloniale gebiete und daher ist auch die Abgrenzung des Konstruktes nicht so ganz klar. Die heute noch existierenden Kleinstaaten Bhutan und Nepal waren an dieses System, wenn auch mit größerer Autonomie mindestens angelehnt, ebenso wenig eindeutig ist die exakte Grenze zwischen den ehemaligen britischen Kolonien "Indien" und "Birma" (heute "Myanmar").

Insofern sind die direkten Spaltprodukte der Auflösung Britisch-indiens Indien, Pakistan, Bangladesh und Sri Lanka. In kleinen Teilen möglicherweise auch Myanmar.

Will man Britisch-Indien weniger als einen geschlossenen territorialen Komplex und mehr als eine nicht ganz klar definierte Einflussphäre definieren (die oben angeführte Charakterisierung der kolonialen Praxis legt das nahe), dann könnte man auch die heutige völkerrechtliche Eigenständigkeit Bhutans und Nepals in ihrer jetztigen Form zum Teil der Auflösung des britischen Kolonial-imperiums zurechnen.