Der Vietnamkrieg war in erster Linie KEINE Auseinandersetzung zwischen Kommunismus und Kapitalismus, sondern ein Nachfolgekonflikt des französischen Versuchs sein im zweiten Weltkrieg der facto an Japan verlorenes Kolonialreich in Indochina, Frankreichs bei weitem bedeutendste Kolonie vor dem 2.Weltkrieh wieder zu errichten.

Ein Ho-Chi-Minh höchst selbst, räumte auf dem Parteitag der SFIO 1920 in Tours (infolge dieses Parteitage entstanden durch Abspaltung von der SFIO die kommunistische Partei Frankreichs, PCF) ein, von marxistischer Theorie keinen Schimmer zu haben.

Stattdessen gab er als Motivation seiner Abwesenheit und später auch für seine Unterstützung der kommunistischen Partei als Grund den Grill auf die französische Kolonialherrschaft, so wie die Tatsache an, das in der gesamten Parteienlandschaft Frankreichs der PCF die einzige Partei war, die sich Zaghaft in Richtung Dekolonisation bewegte.

Die Motivation, was Nordvietnam betrifft, war in erster Linie Anti-Kolonialer, in zweiter Linie nationaler und erst nachgeordneten sozialer Natur (und das auch nur auf vulgärer Ebene ohne ernsthaften Theoriebezug).

Die Bezeichnung "kommunistisch" war, wie auch in diversen anderen Konflikten ein laible, was weniger mit einer tatsächlichen Bindung an die soziale Bewegung in Europa zu tun hatte, als viel mehr mit zwei handfesten Strategischen Erwägungen.

1. Als Legitimationsmethode um unliebsamen Dingen, wie Wählen, die man verlieren könnte vorzubeugen und seinen Griff nach der Macht somit intern zu sichern.

2. Bot es die Möglichkeit die Sowjetunion und zu dem Zeitpunkt auch schon China, die sich ja nach außen hin als Schutzherren der kommunistischen Idee Ausgaben dazu zu zwingen, Unterstützung zu leisten, denn als selbsternannte Vormaechte im einem Weltanschauungskonflikt, könnten es sich diese kaum leisten ihre selbsterklaerten Anhänger am langen Arm verhungern zu lassen, der Prestigeverlust und die Unruhe, die das im eigenen Lager verursacht hätte, hätte deren Weltpolitische Stellung deutlich angekratzt und sie intern in Erklärungsnot und Zugzwang gesetzt.

Das zu den Vorraussetzungen.

So, wie hätte der Krieg durch die Amerikaner gewonnen werden können?

Ganz einfach überhaupt nicht. Selbst wenn es dem Süden gelungen wäre den Norden zu besetzen, hätten die Guerrillias aus dem Norden sich über die Grenze nach China zurückziehen und Mit dem Wohlwollen der Chinesen, die ein Interesse an einem Pufferstaat im Süden hätten, fortsetzen können. Um den Norden endgültig besiegen zu koennen, wäre eine Einbeziehung der Chinesischen Suedprovinzen Guangxi und Yunnan nötig gewesen, und das hätte einen Krieg direkt gegen China und damit potentiell den 3. Weltkrieg bedeutet, ein ähnliches Szenario, wie in den 1950er Jahren in Korea also.

Aus Amerikanischer, wie französischer Sicht würde Vietnam bereits 1945-1949 in China verloren. Nachdem Chiang Kaishek und die Guomindang keine Rolle mehr spielten, und China unumkehrbar zum politischen Widersacher geworden war, war Nordvietnam nicht zu nehmen oder zumindest nicht endgültig zu pazifizieren.

Die Aufrechterhaltung des Status Quo Ante wäre hier allenfalls denkbar und das höchste der Gefühle gewesen.

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