Ich habe einen sehr langen Glaubensweg in ganz kleinen Schritten hinter mir. Aufgewachsen in einer Familie, die zwar formal in der RKK war, aber tatsächlich keinen Bezug zum Glauben hatte, wurde ich als junger Mensch Atheist. Ich war aber nie ein Gegner des Glaubens. In meinem Umfeld waren sehr viele Gläubige und ich war manchmal beeindruckt, was diese Menschen für einen Halt im Glauben fanden.
Mit 16 Jahren trat ich aus der RKK aus und konvertierte in die ev. Kirche. Der Pastor hat schon sehr verdutzt geguckt. Ein 16jähriger aus einer pseudokatholischen Familie, der sich selbst als Atheist bezeichnet, möchte in die ev. Kirche eintreten. Aber nach einigen intensiven Gesprächen, die manchmal bis in die Nacht dauerten, hielt er es für angebracht, mich in seiner Kirche aufzunehmen.

Mit Mitte 20 fuhr ich als Betreuer mit zu einer Behindertenfreizeit in den Schwarzwald. Am Abend vor der Abreise war ich noch mal beim Vereinsabend meines Vereins. Ein Kamerad der schon mal Krebs im Unterkiefer hatte, kam ebenfalls zu dem Abend und hatte ein Tischtennisball-großes Geschwulst am Unterkiefer. Das hatte sich innerhalb von einer Woche gebildet. Er erzählte uns, dass er morgen ins Krankenhaus käme. Er machte einen sehr resignierten und hoffnungslosen Eindruck.
Die Behindertenfreizeit wurde von einem Geistlichen geleitet. In meiner Angst um meinen Vereinskameraden vergaß ich meinen Atheismus und bat diesen Geistlichen um ein Gebet. Wir beteten zum Herrn, nicht zu Jesus oder dem Vater sondern ganz allgemein zum Herrn. Und wir beteten um Heilung. Als ich eine Woche später beim Verein anrief, um mich nach dem Kameraden zu erkundigen, erfuhr ich, dass der Tumor schon fast wieder weg war. Die Uniklinik Köln hatte den Kameraden in einen Versuch aufgenommen an dem nur Hoffnungslose Fälle teilnehmen durften und mit gelaserten Strahlen gearbeitet wurde. Die Therapie schlug bei ihm so gut an, dass selbst der Versuchsleiter von einem kleinem Wunder sprach.

Mir war klar, diese Heilung kam vom Herrn. Sei es, dass er diese neue Therapieform als Werkzeug benutzte oder sei es, dass die Therapie bei dem Kameraden genauso wenig bewirkte wie bei den anderen Probanden, und die ganze Heilung einzig auf der Kraft Gottes beruhte. Das war mir egal, ER hat meinen Kameraden geheilt. Es gab bzw gibt IHN!!!

Aber was ist mit Jesus, welche rolle spielt er? Wie gesagt: Wir hatten nur zum Herrn gebetet. Es kamen natürlich auch noch viele andere Fragen auf. Ich beschloss das im Gebet zu klären. Wenn es IHN gibt dann kann ER mir auch antworten. Soll er ja auch bei anderen schon gemacht haben. Und es kamen Antworten. Zuerst auf Wegen, die man auch als Zufall abtun kann. Ich stellte eine Frage, schlage ein Buch auf und lese die Antwort. Oder ich stellte eine Frage, sitze am nächsten Tag in einem Seminar und der Dozent beantwortet die Frage. Später geschah das auch per Eingebung. Nur auf die Frage was mit Jesus ist, antwortete er mir erst 15 Jahre später.

...zur Antwort