Wir haben zwar ganz am Anfang auch behauptet, dass Geschenke von solchen Fantasiewesen gebracht werden, aber wir sind nicht noch darauf herumgeritten, dass man einen Brief an den Weihnachtsmann schreibt, oder dass das Kind besonders brav sein muss, um diesen Wesen zu gefallen.

Unsere Tochter hat früh von einer Freundin gelernt, dass es ausgedacht ist, und das habe ich dann auch nicht abgestritten, als sie direkt gefragt hat. Ist halt eine Tradition und mehr wie eine ausgedachte Geschichte als eine Lüge. Der kleine Bruder hat es dann noch früher von ihr gelernt. Es kann ja nicht ein einzelner Junge dumm bleiben in der Familie.

Wir haben übrigens keine Religion. Das „Christkind“ finde ich sonst aber problematischer als den Weihnachtsmann, der bei uns üblich ist. Tatsächlich ist Christus ja für religiöse Menschen immer noch real, auch wenn er kein Kind mehr ist. Wenn man Kindern solche Dinge erzählt, aber gleichzeitig eine Religion vermitteln will, dann muss man aufpassen, wo man den Trennstrich zur Realität zieht.

Ein Nachbarsjunge hatte mich mal gefragt, wie es bei mir ist, als wir klein waren: Glaubst du noch an den Weihnachtsmann? – Glaubst du noch an den Osterhasen? – Glaubst du noch an den lieben Gott?

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