1. Es gab weniger Wald.
  2. Die Regeneration hätte länger gedauert.

Auffallend für Mitteleuropäer ist der Mangel an Wäldern. Noch zur Zeit der Landnahme waren etwa 20 % des Landes bewaldet. Die alten Chroniken Íslendingabók („Isländerbuch“) und Landnámabók („Landnahmebuch“) berichten gar, das Land sei von der Küste bis in die Berge bewaldet gewesen. Hauptsächlich fand man ausgedehnte Birkenwälder vor, wie Forschungen nachgewiesen haben. Durch Rodungen zur Weidelandgewinnung, für Brennholz und zur Holzköhlerei verschwanden diese Wälder. Die anschließende Beweidung ließ Sprösslinge nicht mehr hochkommen, so dass die Insel bereits nach wenigen Jahrhunderten der Besiedlung völlig entwaldet war. Nur spärliche Reste der niedrig wachsenden Birkenwälder überlebten. Lediglich an einigen, oft abgelegenen Stellen, vor allem am See Lagarfljót in Ostisland, dem Vaglaskógur, im Nordosten (südlich von Akureyri) sowie in den Westfjorden findet man noch zusammenhängende Waldflächen, bestehend aus Birken, Ebereschen und Woll-Weide. Bauholz wurde aus Norwegen eingeführt, und geeignetes Treibholz für Zimmer- und Tischlerarbeiten genutzt. Heute bemüht man sich um die Wiederaufforstung des Landes, wobei das Projekt „Hekluskógar“ zur Bepflanzung der Umgebung des Vulkans Hekla eines der größten ist. Theoretisch wäre eine Fläche von 40 000 km² für die Anlage von Wäldern geeignet.[18] 2015 waren auf Island 492 km² von Wald bedeckt, was im Vergleich zu 2000 (288 km²) und 1990 (161 km²) eine deutliche Zunahme der bewaldeten Fläche bedeutet.[19] Vor allem im Norden und Osten, aber auch am Skorradalsvatn oder im Krossátal am Bergrücken Þórsmörk im Süden des Landes wurden dabei schon Erfolge erzielt. Bis zum Jahr 2100 sollen 12 % des Landes bewaldet sein.

Island – Wikipedia