Geschlechtsangeleichende Operationen dienen (neben weiteren Maßnahmen wie Hormonbehandlungen) dazu, das äußere Erscheinungsbild so weit wie möglich dem empfundenen Geschlecht anzupassen, um so eine bestehende Geschlechtsdysphorie zu lindern. Die durch solche Maßnahmen geschlechtlich angeglichenen Personen bleiben aber rein objektiv betrachtet ihr Leben lang ihrem biologischen Geschlecht zugehörig. Das bedeutet folgerichtig, dass die sexuelle Präferenz zu einem bestimmten Geschlecht bestehen bleibt. In deinem Beispiel wäre dann also von einem biologischen heterosexuellen Mann die Rede, der unter einer Geschlechtsdysphorie leidet und deshalb medizinische Maßnahmen ergriffen hat.

Dennoch kann sich diese biologische Realität von der im Einzelfall wahrgenommenen Realität unterscheiden. Eine fortgeschrittene Transition führt im besten Fall dazu, dass eine transsexuelle Person als das jeweilige Zielgeschlecht wahrgenommen wird. Wenn mir eine solche Person begegnet, würde ich sie deshalb unkritisch als Frau wahrnehmen und wenn sie mir dann sagt, dass sie eine lesbische Beziehung führt, würde ich sie dementsprechend als Lesbe wahrnehmen.