Was mich davon abhält, an Jesus auf die christliche Weise zu glauben, ist nicht, dass ich Jesus ablehne – im Gegenteil, im Islam glauben wir fest an Jesus. Wir sehen ihn als einen der größten Propheten, der gesandt wurde, um die Menschheit zu führen. Jesus hat in seiner Zeit das Wort Gottes verbreitet und Wunder vollbracht, genau wie es in der Bibel beschrieben wird.
Aber der Unterschied liegt in der Sichtweise. Im Islam glauben wir, dass Jesus nicht Gott oder der Sohn Gottes ist, sondern ein Gesandter Gottes, ähnlich wie Abraham, Moses und Muhammad ﷺ. Für uns ist es unvorstellbar, dass Gott, der allmächtig und über allem erhaben ist, sich selbst in die Form eines Menschen begeben würde, der geboren wird, isst, schläft und stirbt. Das widerspricht dem Konzept von Gottes absoluter Einheit und Erhabenheit.
Jesus selbst hat immer auf Gott hingewiesen und sich als Diener und Gesandter bezeichnet. Im Islam glauben wir, dass Jesus selbst die Botschaft des reinen Monotheismus, also den Glauben an den einen, unteilbaren Gott, verkündet hat – eine Botschaft, die er mit allen Propheten geteilt hat.
Für mich persönlich ist der Glaube an Jesus im Islam der vollständigste und logischste Weg, ihm zu folgen. Wir ehren ihn, wir glauben an seine Botschaft, und wir erwarten seine Rückkehr, aber wir sehen ihn nicht als Gott oder Sohn Gottes, sondern als einen Propheten, der die Menschen zum Glauben an den einen wahren Gott geführt hat.
Dieser Glaube bewahrt die Reinheit des Monotheismus, den auch Jesus verkündet hat, und führt uns zu einer klaren und logischen Verbindung zu Gott, ohne Verwirrung oder Widerspruch in der Natur Gottes selbst.