In Markus 13,32 sagt Jesus selbst: „Von jenem Tag aber oder jener Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern nur der Vater.“ Dies deutet darauf hin, dass Jesus in seiner menschlichen Natur nicht wusste, wann der Jüngste Tag kommen würde. Dies liegt an der einzigartigen Verbindung zwischen seinem göttlichen und menschlichen Wesen. Als wahrer Mensch war er, wie alle Menschen, begrenzt in seinem Wissen und unterwarf sich freiwillig dieser Begrenzung. Durch die Inkarnation nahm Jesus die Rolle des demütigen Dieners an und legte bestimmte göttliche Privilegien ab, um das Werk der Erlösung zu vollenden. Gleichzeitig bleibt er als wahrer Gott eins mit dem Vater, der alles weiß. Das Wissen über den Tag des Jüngsten Gerichts ist allein dem Vater vorbehalten, weil es Teil seiner souveränen Führung ist. Diese Tatsache zeigt nicht eine Schwäche Jesu, sondern seine vollkommene Unterordnung unter den göttlichen Plan. Jesus ruft uns vielmehr zu Wachsamkeit auf: „Wachet, denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde“ (Matthäus 25,13), und erinnert uns daran, dass wir immer bereit sein sollten, ohne zu wissen, wann der Moment der Rückkehr kommen wird.
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