Mein Bruder ist mit 17 ausgezogen, meine Schwester mit 18 und ich mit 19. Aber ich kenne auch viele, die noch mit 22 Jahren bei ihren Eltern leben. Jeder hält es anders, abhängig der Mietpreise, des Studienortes oder sonstigen Gründen.

Wann wird es wirklich peinlich wenn man sich selbst noch nicht finanzieren kann?

Dafür gibt es keine Altersgrenze. Die BAföG-Bezieher können sich ja knapp und notdürftig selbst finanzieren, ebenso jene mit einem Stipendium einer parteinahen Stiftung. Diejenigen, die kein BAföG oder ein Stipendium bekommen, sind auf die finanzielle Hilfe der Familie angewiesen und da viele Familien trotzdem zu arm sind, obwohl der Staat sie als "wohlhabend" ansieht, bleiben viele Zuhause wohnen und nehmen einen etwas längeren Pendelweg in Kauf. Ein Freund von mir hat täglich 3 Stunden Pendelweg zur Universität hin und zurück. Das ist hart. Mein Weg zur Uni dauert 5 Minuten, wenn ich trödel.

Sollte man so früh wie möglich ausziehen?

In Prinzip ja. Sobald es finanziell möglich ist.

Ist eine Behinderung, oder eine Krankheit ein Grund nicht auszuziehen zu können?

Das auf jeden Fall. Meine Cousine leidet an einer seltenen Krankheit und ist de facot arbeitsunfähig. Sie ist mitte 30 und geht bald aus gesundheitlichen Gründen in Rente, lebt aber noch bei ihren Eltern, meinem Onkel und meiner Tante.

Wann seid ihr persönlich ausgezogen, hattet ihr Schwierigkeiten?

Wenn man in einem neuen Ort hinzieht, am anderen Ende der Republik wohnt, dann kennt man dort natürlich niemanden und dementsprechend ist man auch erstmal einsam. Aller Anfang ist schwer.

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