Die Katze ist erst ein paar Tage bei euch. Sie ist aufgeregt, ihr seid aufgeregt. Es braucht Zeit, bis ihr alle euren Alltag wiederhabt. Das ist ganz normal, und mir geht es mit jedem neuen Tier genauso. Gekratzt und gebissen wurde ich auch schon, das darf man nicht persönlich nehmen. Man sollte aber schauen, in welcher Situation es passiert und überlegen, was der Auslöser ist. Mag die Katze z.B. an bestimmten Stellen nicht gestreichelt werden, lässt man diese aus.
Auf das Betteln um Futter solltet ihr auf keinen Fall ständig eingehen. Ansonsten lernt die Katze, dass sie nur einen Ton von sich zu geben braucht, und ihr springt auf, um sie zu füttern. Gebt ihr Futter nur zu festen Zeiten, und Leckerlies nur für Aufgaben, die die Katze lösen soll. Entgegen der landläufigen Meinung sind Katzen sehr wohl erziehbar, wenn man das erwünschte Verhalten immer wieder bestärkt. Willst du der Katze z.B. "runter!" (vom Tisch) beibringen, sagst du das Wort und lässt ein Leckerchen auf den Boden fallen. Die Katze wird dann runterspringen und das Leckerchen holen. Nach einigen Wiederholungen sagst du "runter!" und wartest ab, dass die Katze springt. Dann gibt es wieder eine Belohung.
Mach dir aber keine Illusion darüber, die Katze würde dauerhaft vom Tisch fern bleiben. Sobald wir den Fellnasen den Rücken kehren, tun sie das, was sie wollen. Bestrafungen mit Wasserspritzen oder lauten Geräuschen wirken nicht besser, sondern zerstören das Vertrauen, da sie die Bestrafung immer mit uns verbinden.
Auf erhöhten Plätzen zu sitzen ist ein Grundbedürfnis der Katzen. Statt in der Wohnung Kletterverbote zu erteilen gebt der Katze mehr Möglichkeiten, wo das Klettern für sie erlaubt ist. Stellt einen hohen Kratzbaum nicht in eine Ecke sondern an einen Ort, an dem es was zu gucken gibt und von wo aus die Katze weiter klettern kann.
Meine Katze saß früher oft auf den Türen. Ich habe dann diese Laufstege gebaut:
Seit sie ihren eigenen exklusiven Kletterpark hat (Die Kater betreten ihn meistens nicht. Ist ihnen wohl zu hoch ^^), sitzt sie nicht mehr auf den Türen und muss überlegen, wie sie von da wieder runter kommt. Man kann schönere Varianten auch fertig kaufen.
Am Schlimmsten aber ist das sie mir auf schritt und Tritt folgt egal was ich mache und wohin, wenn ich zu Tür gehen um mal was einzukaufen, wartet sie an der Tür und meine Mutter oder eine meiner Schwester muss sie dann zurück holen. Ich kann nicht mal ins obere Geschoss auf Toilette gehen ohne das sie mich verfolgt und dann Miaut. Ich hoffe das hängt damit zusammen das sie sich erst mal einleben muss, denn es ist wirklich nicht auszuhalten, ich liege mit meinem Nerven am Boden.
Die Katze hat nur euch als Sozialpartner. Außerdem ist sie durch den Umzug noch verunsichert und sucht verzweifelt nach einem Halt. Die Katze nachts zu isolieren halte ich für verkehrt, auch wenn das die Zeit ist, in der Katzen am Nervigsten sein können (da nachtaktiv).
Was wurde denn als Grund genannt, warum die Katze einzeln gehalten werden soll? Mit einem Jahr ist sie ja noch sehr jung, und sie wird im Schnitt 15-20 Jahre leben. Wenn sie ihr ganzes Leben in Einzelhaltung verbringen muss und dann vielleicht auch nie nach draußen darf, wäre das ein armes Katzenleben.