Hallo,

erste Grundlagen wie "jedem Zweckle sein spezielles Drähtle" hast Du doch schon faktisch selbst erkannt.

- Elektrische Leitfähigkeit per mm2 und Meter

- Kosten per mm2 und Meter im Zweck

- Thermische Eigenschaften wie Entwicklung der Zugfestigkeit und Korrosionsneigung bei welcher Temperatur gegenüber welchen Stoffen im direkten Kontakt unter welchen atmosphärischen Umgebungsbedingungen.

- Kupfer hat nach Silber und Gold den klaren Preisvorteil in seiner thermischen Energieübertragung per mm×Meter, wenn möglichts viel Wärme über die Materialmasse möglichst schnell vom Hot-Spot abgeleitet werden soll, oder wie bei einem Lötkolben ganz schnell zum Hot-Spot der Materialaufschmelzung hingeleitet werden soll. Auf der anderen Seite bietet es aber den Elektronen einen sehr geringen Durchleitungswiderstand nach Silber & Gold zur Reduzierung gewisser Übertragungsverluste in der Übertragung elektrischer Energie z.B. für die Verteilung vom Kraftwerk an die Haushalte.

- Aluminium liegt in seinem elektrischen Durchleitwiderstand, wie auch der thermischen Energieweiterleitung deutlich unter Kupfer, aber es wiegt in der Relation per mm3 auch erheblich weniger als Kupfer, und kostet in dieser Relation auch erheblich weniger. Damit eignet es sich z.B. aufgrund seiner erheblich geringeren Dichte für die Hoch- / und Höchstspannungsübertragung z.B. in Überlandleitungen rund um eine innere Stahl-Tragsehne trotz größeren Leiterquerschnitten gegenüber Kupfer bei dennoch weniger Gewicht und geringerem Materialpreis per lfd. Kilometer.

- Verzinkter Eisen- / bzw. Stahldraht ( auch korrosionshemmend legiert ) ist ein gerne genutzter, weil günstiger Werkstoff per Kilometer Leitungslänge z.B. für einfache elektrische Weidezaunanlagen mit einigen Kilovolt, aber nur wenigen mA Impulsenergie dabei über lange Strecken.

- Konstatan ist DAS klassische Material für gängige Hochlast-Drahtwiderstände oder z.B. Reglerwiderstände über Schlingenlängenabgriff. Es bietet in seiner besonderen Legierung selbst bis in den niedrigen 3-stelligen Temperatur-Arbeitsbereich einen guten Kompromiss aus relativ hohem elektrischen Durchleitungswiderstand per mm2 × Meter bei günstigen Kosten und relativ hoher Korrosionsbeständigkeit an der ganz normalen Atmosphärenungebung. Auch in günstigen Lichterketten oder elektrischen Multi-Kleinverbraucher - Serienschaltungen wird dieses Material durch seinen recht günstigen Preis per Gramm gerne genommen.

- Heizschneiddrähte für aufgeschäumte Kunststoffe sind eine legierungstechnische Zwischenlösung mit ausreichender Zugfestigkeit bei Arbeitstemperatur X × Energieübertrag und passender Korrosionsbeständigkeit gegenüber den aufzuschmelzenden Materialien in der Schneidfurche. Da hat jede technische Anwendung ihre spezielle "Rezeptur" nach dem Grobprinzip des Konstatan-Basisdrahtes.

- Zu guter Letzt wären da dann noch die ganzen Wolfram-Derivate in Rein- / oder Legierungsform für Hochtemperaturanwendungen wie z.B. Glühfaden-Leuchtmittel in spezieller Gasatmosphäre oder Vakuum innerhalb eines Brennkolbens, für Glühkerzen einiger Motorentypen , oder ähnlicher Hochtemperaturanwendungen zu nennen. Reines Wolfram ist sehr spröde, aber eines der hochtemperaturfähigsten Reinmetalle im Beibehalt seiner strukturellen Integrität selbst bei mehreren 100, bis > tausend Grad in spezieller Atmosphäre aufrecht gehaltener Glühtemperatur.

Soweit mal eine kleine und ergänzende Einblickserweiterung für Deine Frage zu Material & Anwendung, den Reineisen und Kupfer würden z.B. auch ab bestimmten Glühtemperaturen zur verzundernden Luftsauerstoff-Korrosion in der reaktiven Übergangszone neigen.

LG, MZ

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