Das stimmt, das entspricht zumindest nicht der Idee das starke Schultern mehr tragen können als Schwache.

Wie rechtfertigen sich da die ÖRR-Anstalten?

Die Anstalten haben damit nichts zu tun. Die müssen sich auch nicht vor dem Gebührenzahler rechtfertigen, sondern vor dem Intendanten und dem Rundfunkrat.

Das war aber vermutlich nicht deine Frage. Du hinterfragst viel eher die politische Entscheidung des Gesetzgebers so etwas wie einen ÖRR einzuführen?

Die Idee dahinter ist simple: Medien sind nie unabhängig von ihrem Finanzier. Es gibt neben dem ÖRR nur zwei alternative Systeme.

(1)Den Staatsrundfunk. Hier macht der Staat die Nachrichten einfach selbst. Das ist in Deutschland eigentlich verfassungwidrig. Wegen schwammiger Formulierungen ist das ganze aber leicht zu umgehen. Damals gab es eben nur Fernseh, Radio und Zeitung. Der Staat hat heute aber auch eigene mediale Akteuere. Z.B. Youtubechannels, Internetseiten, Social Media Accounts..

(2)Private Mediengruppen. Oft finanziert durch Organisationen oder Menschen, die es sich leisten können.

Beide Alternativen sind offensichtlich nicht unabhängig von Interessensgruppen. Die Lösungsidee war nun der ÖRR. Ein vom Volk finanziertes Medium.

Dass das Ganze maximal schlecht umgesetzt ist und der Rundfunkrat von Parteifunktionären, Christen und Unternehmern besetzt wird, ist natürlich legitime Kritik. Aber die Idee dahinter war doch zumindest gut gedacht.

Deshalb sollten wir nicht den ÖRR abschaffen, sondern die Personen die ihn leiten. Eine direkte Wahl des Rundrunkrats durch das Volk könnte eine Lösung sein. Schließlich gehört der ÖRR dem Volk.

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