Die gibt es tatsächlich. Bei den meisten Tieren sind Wachstum und Entwicklung ein gleichmäßiger Prozess. Der Mensch ist hierbei eine Ausnahme und das hat einen Grund.

Dadurch, dass Menschen ein so hohes Intelligenzniveau erreichen, brauchen unsere Gehirne lange, um sich zu entwickeln und da Menschen so viele Fähigkeiten brauchen, um als Mensch selbstständig leben zu können, brauchen wir ebenfalls sehr viel Zeit, bis wir all das gelernt haben.

Hätte die Natur es so eingerichtet, dass wir gleich schnell wachsen wie viele andere Tiere, wären wir mit einem Jahr 1,70m große Babys, die nichts alleine können.

Jetzt ist es aber aus verschiedenen Gründen biologisch nicht sinnvoll, wenn ein Wesen, was noch für Jahre komplett auf elterliche Fürsorge angewiesen ist, bereits so groß ist. Erstens ist es für Eltern leichter, das Kind zu tragen oder fest zu halten, wenn es etwas Gefährliches tut, aber vor allen Dingen benötigt ein großes Kind viel mehr Nahrung als ein Kleines.

Deswegen wachsen wir nicht nur gleichmäßig langsamer als andere Säugetiere, bis wir mit ungefähr 16, 17, 18 unsere finale Körpergröße erreichen, sondern wachsen sogar in der Zeit zwischen 5 und 11 Jahren besonders langsam, um möglichst lange leicht versorgbar zu bleiben, nur um dann in der Pubertät einen plötzlichen Wachstumsschub zu bekommen und dann relativ schnell auf unsere erwachsene Größe zu kommen.

Der Mensch ist somit das einzige Säugetier, bei dem die Wachstumskurve nicht nur so lange braucht, bis sie zum Abschluss kommt, sondern zudem auch das einzige Säugetier, bei dem die Wachstumskurve gekrümmt ist, das Wachstum also nicht schnell beginn und abflacht, sondern sich nach einigen Jahren noch einmal beschleunigt.

Bis zu diesem Zeitpunkt ist der Mensch außerdem nicht geschlechtsreif. Hier unterscheiden wir uns nicht von anderen Lebewesen, bei denen eine Geschlechtsreife zu einem Zeitpunkt, wo sie sich noch nicht um Nachwuchs kümmern können, biologisch nicht sinnvoll ist.

Solange der Körper nicht geschlechtsreif ist, spart er sich darüber hinaus die in diesem Stadium noch nicht benötigten sekundären Geschlechtsmerkmale. Auch damit spart der Körper Ressourcen und bleibt damit leichter für die Eltern zu versorgen. Außerdem bleibt so das Kindchenschema erhalten, das vermutlich die Fürsorglichkeit der Eltern verbessern soll und bei den meisten Säugetieren vorkommt.

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