Zu dem wieviele Freunde im Freundeskreis:

Wieviel Zeit hast du denn in der Woche?

Gute Freunde wären die, die man (mindestens) einmal die Woche sieht. Z.B. am Wochenende beim Ausgehen.
Dann noch eine Handvoll die man mindestens einmal im Monat sieht.
Alles andere sind nur Bekannte.

Manche behaupten, Freunde zu haben die sie nur einmal im Jahr sehen, aber wenn, dann ist es als wären sie nie auseinandergegangen. Aber genau das ist das Problem: Beide haben sich weiterentwickelt. Aber wenn man sich trifft, ist alles wie damals. Das klappt nur, wenn beide das auch mögen. Ansonsten hat man sich einfach auseinandergelebt.
Die 1000 „Freunde“ die manche (z.B. online) haben… das glauben die nicht mal selber. Das ist nur um vorzuspielen wie toll man sei.

Du siehst: So viele Freunde braucht man garnicht, und kann man garnicht haben! Ein bis zwei gute Freunde, eine Clique (üblicherweise an einem „dritten Ort“), und der Rest sind Bekannte.
Der „dritte Ort“ ist die Idee, daß Menschen einen ersten Ort haben (ihr Zuhause), einen zweiten Ort (ihre Arbeit) und einen dritten Ort… Z.B. der Stammtisch in der Stammkneipe; der Verein; das Ehrenamt; u.s.w.

Zu dem wie man seinen Freundeskreis erweitert:

Vorwort: Man muß immer bedenken: Die meisten Leute haben nie wirklich darüber nachgedacht oder gezielt was dafür gemacht. Es ist einfach so passiert. Die Leute mit vielen tollen Freunden haben also sehr wahrscheinlich auch keine Ahnung, und würden sie die Freunde plötzlich verlieren, wären sie auch komplett verloren. Sie hatten nur bessere Chancen, und es gibt kein „Geheimnis“, das sie weitergeben könnten.

Ich erinnere mich, Umfragen gelesen zu haben, nach denen statistisch die Leute ihre Beziehungen am häufigsten auf der Arbeit oder über den Freundeskreis fanden. Disko oder Internet also eher garnicht (1-2%). Die stammte zwar aus der prä-Generation-Smartphone-Ära, aber ich denke mit Freunden ist das allgemein so.

Natürlich ist das ein Problem, wenn man grad die Schule abgeschlossen hat oder umgezogen ist, oder man aus anderen Gründen garkeine Freunde hat, über die man Freunde kennenlernen könnte. Also wie beim Geld. ;) … Und wenn man dann noch keinen Beruf haben kann, wirds kritisch. Auch weil man dann auch kein Geld für Vereine oder Kneipen hat.

Ich denke der ganz allgemeinste Schlüssel sind die gemeinsamen Interessen. Darin fallen der Beruf (im Gegensatz zum Job), Vereine, und generell alle Orte wo man hingeht um etwas zu tun und wo auch andere Leute mit den selben Interessen sind.
Freundschaften entwickeln sich dann schlicht daraus, daß man sich aneinander gewöhnt. Man findet was man gemeinsam hat und mag, und die Macken werden dadurch erträglich. Egal ob freundschaftliche oder romantische… Liebe ist ja quasi das Syndrom, daß man blind gegenüber Macken wird. :)

Der Haken ist natürlich, daß man sich auch mit der Gesellschaft allgemein auseinanderleben kann. Man kann sich z.B. weiterentwickeln, während die meisten ja geistig stehenbleiben sobald sie in der Jobroutine oder gar noch zusätzlich Elternroutine gefangen sind. Zudem hat man mit zunehmendem Alter irgendwann alles gesehen. Zuerst werden Diskos/Clubs langweilig, dann Kneipen und Vereine. Irgendwann kann man sich nicht mal mehr Sachen im Internet anschauen, weil man die Themen schon vor Jahrzehnten gelöst gesehen hat, und Leute das immer noch durchkauen.
Da bleiben dann oft keine gemeinsamen Interessen und damit auch keine gemeinsamen Orte..
Weswegen man sich Freunde immer warmhalten muß!

Ich würde dir allgemein raten,
• eine Liste von allen Aktivitäten zu machen, die dir gute Gefühle bereiten. Nicht Aktivitäten, von denen du denkst daß sie deine Interessen sind, oder daß du sie mögen solltest, sondern die, an die du tatsächlich gute Erinnerungen hast! (Und auch nicht nur deswegen weil du sie so lange mit positiver Verzerrung erinnert hast bis die Erinnerung ins Positive verzerrt wurde.)
Und zwar Aktivitäten im weitesten Sinne. Von dem was man als Berufe und Hobbys bezeichnet, bis hin zu „ich mags, im Sommer, wenn ich auf der weichen Decke sitze, geistesabwesend Blumen mit den Zehen zu pflücken während ich im Ideen-Flow bin.“.
• Und dann findest du Orte, wo andere Leute hingehen, um ganz ähnliches zu tun.
• Und wenn du keine Orte weißt, dann wird die Aktivität solche Orte zu finden selber zur Aktivität für die du Orte finden willst.

Im Normalfall, wenn dein aktueller Freundeskreis und/oder Arbeitsplatz (inkl. Schule/Uni) nicht das Wahre ist und keine neuen Leute hergibt, würd ich wahrscheinlich damit anfangen, ein Verzeichnis der Vereine und Unternehmen und Interessensgruppen in der Gegend zu finden, und die alle in der Reihenfolge dessen wie sympathisch sie wirken abklappern.
(Und: Ja, es gibt Gegenden wo keiner einem sympathisch ist. ^^ … Da hilft dann wirklich nur mutig sein und irgendwo weit weg umziehen.)

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