ja, es kann sein, dass du für die Sekundarstufe II aufgrund deiner Noten nicht qualifiziert bist.

Du solltest dich selbst fragen, ob du wirklich die Oberstufe eines Gymnasiums absolvieren möchtest, wenn bisher der Biss gefehlt hat, dich auch durch Fächer zu beißen, die du nicht mochtest.

Unsere Kinder hatten auch Freunde, die von der Realschule aufs Gymnasium kamen. In allen, wirklich allen Fällen, war auch nach Einschätzung unserer Kinder entscheidend, ob sie bereit waren, Defizite, die immer mal wieder auftraten, nachzuarbeiten (in der Stufe gibt es immer viele, die helfen).

Der Wille es zu schaffen ist entscheidend! Aber wenn deine bisherigen Noten zur Qualifikation nicht ausreichen, solltest du dich selbst als erstes fragen, wie motiviert du bist. Warum willst du Oberstufe? Warum nicht Ausbildung in einem Handwerk? Wenn du Lern- und Arbeitsbereit bist, ist der Verdienst nicht unbedingt so unterschiedlich, wenn du wirklich Lust zur Fortbildung hast.

Wenn du aber das Gefühl hast, dass du wirklich Abitur machen willst, empfehle ich dir, mit allen in Frage kommenden Schulen Kontakt aufzunehmen, nach Möglichkeit ein persönliches Gespräch zu vereinbaren, in dem du erklären kannst, warum du Abitur machen möchtest, auch wenn die augenblicklichen Noten nicht so toll sind. Und überlege dir auf alle Fälle im Vorfeld, welche Leistungskurse und sonstige Kurse du belegen möchtest! Es gibt nicht wenige Fälle, in denen ein eigentlich sehr erwünschter Leistungskurs nicht angeboten werden konnte, weil nur ein oder zwei Anmeldungen fehlten. In so einem Fall könnten deine Chancen vielleicht steigen.

Ich wünsche dir Viel Glück beim Rausfinden, was du eigentlich gerne möchtest!

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Mein Sohn hatte laut HAWIK III Test in zwei Bereichen einen IQ von ca 80 (also geistig behindert) in drei Bereichen ca 130 (Grenze zur Hochbegabung) also Beine in der Kühltruhe, Kopf im Backofen, aber durchschnittlich fühlt man sich wohl. Es wurden nur fünf Bereiche getestet. Das ist aber nicht die gesamte Intelligenz!

Meiner Erfahrung nach (ich bin 60 Jahre) sind sehr sehr wesentliche Bestandteile der Intelligenz Kreativität, selber denken wollen, etwas aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten können, und ja, auch Humor und Mut. Alter Spruch: Intelligenz ist wie Beton, es kommt drauf an was man draus macht.

Es führt aber kein Weg daran vorbei, dass jemand, der nicht grade zum "leicht-lern-Typ" gehört, deutlich mehr Eigenmotivation und Lernbereitschaft braucht als die "anderen". Es ist schwerer. Wirklich.

Aber nicht unsäglich schwer.

Mein Sohn hatte ausserdem Lese-Rechtschreib-Schwäche und ADS (ohne Hyperaktivität). Abitur mit einmal Sitzenbleiben mit 2,9. Master of Science in ICT mit Grade A.

Das Wollen ist bei jeglicher Bildung wichtiger als schematisierte Voraussetzungen. Aber das Kind muss wollen, nicht die Eltern!

Und Tip für Eltern: Dem Kind den Rücken freihalten, versichern, dass man auch hilft, wenn grade diese Laufbahn trotz aller Anstrengung nicht geht, Alternativen aufzeigen, welche Möglichkeiten sich auch noch bieten, Beispiele aus dem Bekanntenkreis nennen, die auch alle ohne Abi glücklich sind und das machen, was sie gerne machen. Versichern, wir helfen dir, und wenn du sagst, ich kann und will nicht mehr, dann helfen wir dir auch, das ist beileibe nicht das Ende, vielleicht sogar der Anfang zum Glück.

Ausser diesem Sohn hab ich noch zwei "leicht-lern-Mädchen". Der Unterschied in der Schule war deutlich, der Unterschied im Master nicht.

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