Gedichtanalyse: Mit einem goldnen Halskettchen von J.W. v. Goethe
Das Gedicht ,, Mit einem goldnen Halskettchen ‘‘ von Johan Wolfgang von Goethe erzählt von einer Liebe zwischen dem lyrischen Ich und einer Person. Die Liebe wird durch die Halskette aus einfachem Blatt aus der Natur verdeutlicht, wobei überwiegend die Halskette beschrieben wird und als Symbol für Wohlbefinden, Natur, Gefühle, und Liebe gilt, die typische Merkmale des Sturm und Drang bzw. der Erlebnislyrik sind. Im Folgenden wird jede Strophe des Gedichtes zusammengefasst und eine Arbeitshypothese aufgestellt, wobei anschließend interpretiert wird.
Das Gedicht ist in 3. Strophen mit jeweils 4 Versen vorzufinden. In allen 3 Strophen sind Kreuzreime vorhanden, was einen Gleichklang und somit bei dem Leser einen Ohrwurm erzeugt und zudem ist der Text somit auch strukturiert.
In der ersten Strophe beschreibt das lyrische Ich die Kette aus Blättern der Natur und richtet diese ,, hundert kleinen Schlingen‘‘ ( Vers 3 ) an eine Person. Der Zweck dieser Kette soll als Schmuck zum ,, schmiegen ‘‘( Vers 4 ) des Halses und der Verschönerung der Person dienen . Zudem wird die Banalität des Erstellens eines ,, Kettchen‘‘( Vers 1 ) beschrieben. Der Kreuzreim lässt den Text im Gleichklang bleiben. Auch findet man in der ersten Strophe ein Enjambement ( Vers 3 ), das dem Leser zum Weiterlesen initiiert.
In der zweiten Strophe erläutert das lyrische Ich die Merkmale und Eigenschaften dieser Halskette wie z.B., ,, Am Tag ist’s eine kleine Zierde‘‘ ( Vers 7 ) und ,, Am Abend wirfst du’s wieder hin.‘‘ ( Vers 7 ). Also wird der Tag und der Abend parallelisiert. Ihre Merkmale sind die Blätter der Natur und zu ihren Eigenschaften gehören ihre Zwecke z.B. dass sie tagsüber als Schmuckstück und abends zu nichts dienen, weil ihre Pracht und Schönheit in der Dunkelheit nicht gesehen werden kann. Zusätzlich ist von ihrer Unschuld und Wehrlosigkeit die Rede, was darauf deutet, dass diese Halskette aus Blättern der Natur leicht und rapide zerrissen werden kann. Durch Schlüsselbegriffe wie ,, Unschuld‘‘ ( Vers 6 ), ,, kühn ‘‘( Vers 6 ) wird die Harmlosigkeit der Halskette betont.
In der dritten Strophe verdeutlicht das lyrische Ich das Nutzen und den Wert der Kette, dass sie angenehm zu tragen ist und deswegen das Vergnügen des Besitzers befriedigt, und sonst niemandem, auch nicht der ,, Lisette‘‘ ( Vers 11 ), an die das Gedicht wahrscheinlich gerichtet sein soll.
Meiner Meinung nach schätzt das lyrische Ich die Kette mehr als die Person im Gedicht, was schon in der Überschrift abzulesen ist. Das ,, goldne[n] Halskettchen‘‘ wird als goldig beschrieben, obwohl dieses aus einfachen Naturblättern bestehen, aber aus der Perspektive des lyrischen Ichs mehr bewundert und geliebt wird als die Person.