Meine eigenen Beobachtungen zufolge kommt es auf die Fachrichtung an. In den Kulturwissenschaften finden sich tendenziell eher Personen mit Positionen, die man als stark links verordnen würden, wobei da ein Ausreißer die Wirtschaftswissenschaften darstellen, dort lassen sich viele von den dort gelehrten pro-kapitalistischen Theorien und Dogmen vereinnahmen. In den Naturwissenschaften findet man am ehesten konservativ denkende Menschen, aus dem einfachen Grund, da dort gesellschaftlichen Themen eine untergeordnete Rolle einnehmen.
Aber ja, Studenten sind tendenziell eher links. Viele rechte Menschen spannen dabei häufiger das Narrativ auf, dass es sich hierbei um junge und naive Idealisten handelt, die "schon irgendwann die Realität kennenlernen". Ich würde dem entgegensetzen, dass man im Studium einerseits immer lernt, vernünftig mit Quellen umzugehen, womit man häufig schon schnell immun gegen die Propaganda-Methoden rechter Medien wird. Andererseits setzt man sich im Studium detailliert mit gesellschaftlichen und politischen Zusammenhängen auseinander und wie sie sich in der Kultur manifestieren. Die Ergebnisse vieler empirischer Untersuchungen widerspricht dabei häufig dem Weltbild konservativer Menschen und der Funktionalität ihrer veralteten Wertvorstellungen.