Ich melde mich mal 6 Jahre nach dem Stellen der Frage :D

West-Berlin hatte die gleiche Politik wie die BRD. Die Straßenbahn wurde als altmodisch angesehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg began das Straßenbahnsterben. Wuppertal (1987) war der letzte Kandidat (im Osten 1991 Naumburg, aber verkehrt inzwischen wieder als Touristentram). In West-Berlin fuhr am 2.10.1967 zum letzten Mal eine Straßenbahn (Linie 55). Es gab dann noch eine Museumstram auf der heutigen Hochbahntrasse der U2 (Bülowstraße). Für die S-Bahn sah es ebenfalls nicht gut aus. 1980 wurden sehr viele Strecken stillgelegt, aber inzwischen sind die meisten außer 4 wiedereröffnet. Nach dem Mauerfall kamen schnell Pläne zum Wiederaufbau der Straßenbahn in West-Berlin, was mit der Strecke zum Virchow-Klinikum (in zwei Etappen 1995, 1997) geschah und heute verkehren dort die Linien M13 und 50. 2006 wurde dann eine weitere Strecke durch den Westen eröffnet, die M10 durch die Bernauer Straße. Und zum Schluß nun 2014 die Strecke zum Hauptbahnhof.

Man sah einfach damals im Westen die Straßenbahn als Störfaktor für die Autofahrer. In der DDR war es andersrum. Da wurden die Straßenbahn runtergefahren, bis diese marode waren, aber heute verkehren im Osten noch viele Straßenbahnen durch Kleinstädte (Gotha, Brandenburg/Havel, Frankfurt (Oder), ...), so etwas gibt es eigentlich im Westen nicht mehr. Man hat sich mehr darauf konzentriert, entweder eine U-Bahn zu bauen (München, Nürnberg) oder die Straßenbahn zu untertunneln (Essen, Köln, ...). Heutzutage hat man die Folgen davon -> hohe Schulden, vor allem der Ruhrpott ist davon betroffen!

Es ist, wie zum Mauerfall, geplant, Strecken im Westen in Betrieb zu nehmen. Es war leider eine Zeit lang Ruhe im Thema, aber jetzt wird das Thema wieder aufgefrischt. Die Straßenbahn soll wieder zum Potsdamer Platz fahren und auch zur Turmstraße, dies sind die nächsten Planungen. Also hoffen wir mal, dass daraus was wird :D


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