Gottlosigkeit, bzw. das Missen sämtlicher Arten von Spiritualität, die Geister/Engel/Dämonen u.Ä. berücksichtigt, bedeutet meines Erachtens noch lange nicht keine Übersinnlichen erfahrungen machen zu können (auch nicht abseits von Drogenmissbrauch), in denen Geister oder ähnliche Erscheinungen eine Rolle spielen. Allerdings werden Menschen, in Gesellschaften, denen das entfernteste Verständnis für solche Dinge abhandengekommen ist, strikt ausgeschlossen oder gemieden, bzw. weggesperrt, solange sie nicht glaubwürdig und prägant argumentieren - bzw. niemand in der Lage ist ihnen notwendige Unvoreingenommenheit, Nüchternheit, Geduld und Interesse entgegen zu bringen.

Ich oute mich als schizoaffektiv, sprich in dem Sinn bin ich keinesfalls renomiert genug um hier mitzureden, zumal diesbezüglich die Erscheinungen die ich wahrgenommen habe nicht nachweisbar sind.

Allerdings erinnere ich mich sehr lebhaft an eine Geistererlebnis das ich als ungefähr 9 Jähriger hatte (lange vor meiner schizoaffektiven Zeit). Wichtig hierbei ist, dass ich einen Zeugen habe, nämlich der Freund bei dem ich damals übernachtete. Er war zwei Jahre älter und als ich ihn mitten in der Nacht weckte, um ihn zu fragen ob er das gleiche sehe was ich sah, beschrieb er es mir im Detail: im Zimmer liefen lauter 10 bis 20cm große Männchen rum, die allesamt nur Schemenhaft auszumachen waren. Genaue Gesichtszüge oder Details waren nicht zu erkennen, doch sie waren allesamt schwarz mit bunt leuchtenden Punkten oder Streifen übersehen. Sie wuselten durchs Zimmer, über die Kommode, tauchten vereinzelt hier auf, um nach einer bestimmten zurückgelegten Strecke dort wieder augenblicklich zu verschwinden, kreuz und quer, der Matratze entlang in Richtung meines Kissens... Das zimmer war dunkel, bis auf spärliches Licht einer entfernten Straßenlaterne, draußen vor dem Haus. Über uns an der Wand hing ein Marienbild. Ich war zwar nicht wirklich religiös, doch diese Tatsache beruhigte mich.

Man kann davon halten was man will, allerdings sind für mich Geister, ob religiöser Natur oder nicht, definitiv sehr real. Ich habe nur angst vor ihnen, weil ich nicht weiß wie ich damit umgehen kann oder sollte, "übernatürlich" sind sie in dem Sinn sicher nicht, nur leugnet die Wissenschaft ihre Existenz, weil sie schlecht messbar sind und sich auf individuelle Erfahrungen reduzieren. Sog. "Wahnvorstellungen", sind nicht im Mindesten erforscht (auch wenn ich nicht wüsste wie eine solche Forschung aussehen könnte). Doch nur weil sie von "Normalen" nicht wahrgenommen werden, bedeutet das, dass diese Erscheinungen nicht real sind? was bedeutet dann real. Inwiefern ist ein Wort real? Ein Wort wie Gott, Geist, Dshinn, Engel, Daimon, Elf, Nyx, Faun, Sylphe, Undine, Salamander... Waren die Menschen, welche diese begriffe geprägt haben etwa alle geistekrank? Und wir sind geistesgesund? oder Wer? - nah egal, ich schweife ab.

Um auf deine Frage zurück zu kommen, da gibt es definitiv Unterschiede, zumindest qualitativ, und in der Art der Erscheinung:

Handelt es sich bloß um ein Konzept, eine Idee, mit einer speziellen Bezeichung, so weißt du erst ob die Bezeichnung auch sinnvoll ist wenn du das Kozept durchdacht hast und gründlich auf Lücken und Mängel überprüft hast. Nach dem Grundprizip aus dem Design, "Form folgt Funktion": Wenn die Funktion klar ist, muss also auch die Form entsprechend sein. Bei genauerer Betrachtung, auf der Suche nach Vollständigkeit und Zweckmäßigkeit, fallen dir aber u.U. neue wichtige Aspekte ein, die vorher nicht bedacht wurden, und somit ändert sich die zu erfüllende Funktion, also u.U. auch die Bezeichnung und die Form sowieso. Insofern hat Beispielsweise eine Vorstellung, Angst oder Idee nach meinem Verständnis auch ein Wesen, eine Natur, und sie hat vorallem eine Wirkung, sofern man daran glaubt. Und sofern deren Wirkung real ist, wie kann ich der Idee an sich die Realität absprechen. Um nicht von Channeling zu sprechen: wieder kann man von halten was man will - Ich stehe dem sehr kritisch gegenüber - aber ich sehe die Parallele. Ein Wissenschaftler macht zwar "nüchterne" Beobachtungen, bewegt sich aber überwiegend in geistigen Konzepten über Interpretationen seiner Beobachtungen, die ihn wiederum zu Experimenten inspirieren, welche er Analysiert und sein Ergebnis notiert. Allerdings zeigt die Unschärferelation, dass der selten unvoreingenommene Blick des Experimentators den Ausgang des Experiments beeinflusst. Somit: was er aufschreibt gleicht einem Channeling da seine Beobachtung jetzt einen spukhaften Charakter bekommt. Denn hätte er das experiment anderst betrachtet, hätte er auch ein anderes Ergebnis, was ist hier dann nicht ausschlaggebender als sein persönlicher Glaube, sprich seine Erwartungshaltung? Was ich sagen will: Er notiert seine Schlüsse die ihn - anhand seiner Beobachtungen und wie diese in seine Konzepte greifen - drängen, aufgeschrieben zu werden. Sprich, Ideen motivieren uns zu Höchstleistungen und wollen Gestalt annehmen. Ein "Medium" higegen nimmt seinerseits (allerdings sehr intuitiv/sentimetal und wenig nüchtern) Verbindung auf mit konzepthaften Gestalten an die es glaubt, wodurch seine Fantasie extrem befeuert wird und dann die Inspiration nur so fließt. Ähnlich bei einem Künstler, wobei es da doch deutlich nüchternere, sprich dreidimensionalere Bezüge gibt, d.h. ein Künstler beschäftigt sich in der Regel mit Zeitfragen. Doch Ich unterstelle bei allen drei genannten Zusammenhägen, eine vorhandene interdimensionale wechselseitige Verbindung durch eine art "Unter-" oder "Überbewusstsein", zwischen den
Entitäten, als Konzepte an die wir glauben, und uns, auf die wir im Alltagsbewusstsein allerdings keinen direkten Zugriff haben, sofern wir uns nicht entscheiden uns mit dem WAS, bzw. AN WAS wir glauben, oder WORAN ANDERE glauben WAS UNS ABER WIEDERSTREBT, auseinander zu setzen. Ich glaube wären solche Tabus, wie deine Frage, oder wie diverse Geisteskrankheiten besser erforscht und nicht versteckt, währe das ein enormer Entwicklungssprung für die Menschheit.

In der buddhistischen Tradition beispielsweise wird als Dämon alles
bezeichnet, was einen davon abhält man selbst zu sein: Ängste, Süchte, Selbstsabotagemuster usw. Jetzt ist die Frage bloß ob man den Buddhismus eher als Religion oder Philosophie betrachtet, da du von religiösen Erscheinungen gesprochen hast.

Für mich sind unterscheidende Kriterien, ob man sie im "Innen" oder im "Außen" wahrnimmt. Ob man es nur erzählt bekommt und es einem dabei die Nackenhaare aufstellt, weil es so glaubwürdig klingt, oder ob man auf einer Fotografie ohne Bildbearbeitung, meint deutlich etwas zu erkennen. Ob man glaubt zu wissen mit wem oder was man es zu tun hat, oder ob die Erscheinung einem völlig fremd ist. Inwiefern man sich irgendwie sicher sein kann ist natürlich äußerst fragwürdig, man kann es nur beobachten und interpretieren, und hoffen dass es einen nicht aus der Bahn wirft. Verstörend können jedenfalls alle sein, ob tendenziell eher schön, freundlich, imposant, abstrakt oder hässlich und feindseelig. Jemehr man sich mit solchen Dingen beschäftigt, desto mehr öffnet man seinen Geist, und desto größer die Wahrscheinlichkeit solchen Entitäten zu begegnen. Es gibt eine Vielzahl an Engeln und Dämonen die in der Angelologie oder Dämonologie beschrieben sind, sowie mythologisch-mystische Gestalten und Naturgeister die archetypischen Charakter haben, und deren Bilder die Menschheit geprägt haben und es noch immer tun. Siehe: #Kabbala, #Paracelsus, #Griechische Mythologie, #DiverseMythologien, #Mahakala etc. um nur einige zu nennen, mit denen ich mich allerdings nur sehr laienhaft auseinandergesetzt habe, wovon ich dir allerdings abrate, aber das hängt von deiner persönlichen Resilienz ab. #GefährlichesHalbwissen, #DieGeisterDieIchRief. Ich will nicht sagen: lass die Finger davon. Ich will nur sagen unterschätze nicht potentiell magisches Kulturgut, was Jahrtausende alte Symbolik beinhaltet und mystisch unbewusst aufgeladen ist, was zwar gewissermaßen seinen Reiz ausmacht, was aber auch je nachdem wie tief man sich damit befasst die Nüchternheit verlieren lassen kann. Außerdem rate ich dir darüber hinaus davon ab in solchen Kotexten psychoaktive Substanzen zu konsumieren.

liebe Grüße

P.S.: bei der Gelegenheit ist mir ein gutes Buch eingefallen, das sich gewissermaßen mit Interdimensionalem befasst. Ich habe es nie gelesen, aber ich habe es einst besessen, und mich gerade an einzelne passagen erinnert die ich überflogen hatte, und gerade als ich mich daran erinnerte kurz nach Rezensionen davon gesucht:

https://www.amazon.de/vertikale-Geheimnis-Dodleston-Botschaften-Bericht-Computer-Dialog/dp/3861500140

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