PKW von Freund entwendet und zu schrott gefahren

Liebe Community,

ich habe ein ziemlich großes Problem, dessen Ursprung ein Unfall gestern Nacht war. Ich wüsste gern ob sich jemand mit der Rechtslage auskennt oder ob er schonmal in einer solchen Situation war.

Ich war mit einigen Freunden in der Stadt, wir haben alle was getrunken und ich habe meinen PKW etwa 2km von dort bei einem Freund abgestellt um es heute (den Tag danach) abzuholen. Als wir nach Hause wollten und alle total angetrunken/betrunken waren bat mich ein guter Freund um meinen Schlüsselbund (ich hatte wirklich zu diesem Zeitpunkt KEINE Ahnung, dass er damit in mein Auto gelangen möchte um mit >1,5Promille nach Hause zu fahren) und ich hab ihm diesen ausgehändigt, weil ich mir nichts dabei gedacht habe. Eben weil das Auto so weit wegstand und keiner auch nur im entferntesten daran gedacht hat, dass er zum Auto LÄUFT und dann damit nach Hause fahren will. Gerade weil unser Abholservice schon unterwegs war um uns alle nach Hause zu bringen. Nun ja, mein Freund war erstmal verschwunden und etwa 20 Minuten später klingelte das Telefon - er hat meinen Wagen geklaut und ihn vor eine Wand gesetzt. Vermutlich Totalschaden, ihm gehts soweit gut (Schlüsselbeinbruch) aber ich komme einfach nicht darauf klar, dass mein Auto jetzt schrott ist. Er hatte ja keinerlei Erlaubnis den Wagen auch nur anzurühren. Die Versicherung bezahlt nun erstmal garnichts, haben sie direkt angegeben, da er natürlich nicht mitversichert ist und weil er alkoholisiert war bezahlt die Versicherung auch nicht den Schaden an der Mauer, die er zu Klump gefahren hat. Nun jagen mir einige Leute eine ziemliche Angst ein, indem sie sagen, dass ich mit keinem neuen Wagen rechnen brauche sondern lediglich den Wert ersetzt bekomme, den das Auto nach dem Crash noch hat. Ist das wirklich der Fall? Dann könnte ich mich auch gleich erhängen. Der Wagen ist ein Golf IV Bj. 1998, war alles noch top in Ordnung und ich habe ihn vor 'nem Jahr für 3400€ gekauft. Der Wert ist zwar etwas gesunken, ist ja klar, aber es kann doch nicht sein, dass der nette Herr mir quasi mein Auto stiehlt und es dann zu schrott fährt und ich einfach damit leben muss? Inwiefern kann man da was unternehmen? Der Gutachter wird sich den Wagen am Montag anschauen und sein Urteil abgeben, aber ich hab einfach keine Ahnung wie das jetzt weiterlaufen soll. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass er jetzt so unglaublich viel Geld loswerden wird, allein wegen des alkoholisierten Fahrens und dem "Diebstahl" des PKW. Wenn ich aber im Endeffekt nur 800€ (grob geschätzt) zurückbekomme, würde ich die Rechtslage für verrückt erklären. Ich stehe deswegen (noch) nicht im Streit mit ihm, wir haben uns vorhin noch mit seinen Eltern getroffen und einige Dinge besproche, aber an sich kann ich nichts tun als unwissend abzuwarten. Wenn jemand in einer ähnlichen Situation war, könnte er mir vielleicht sagen was oder wieviel er ersetzt bekommen hat und ob er selbst auf Kosten sitzenbleiben musste.

Grüße Janik

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Das mit der Versicherung ist schon geklärt, die werden vermutlich nichts bezahlen - was ich auch nicht will, eine Hochstufung würde mich zurück auf 140% bringen und ich müsste wieder vierteljährlich 430€ bezahlen. Die Versicherung und die Polizei weiß auch bereits, dass er den Wagen ohne Erlaubnis genommen hat des weiteren habe ich 5 Zeugen dafür. Dass ich ihm meinen Schlüsselbund gebe, kann einfach nicht damit in Verbindung gebracht werden, dass er 3km weiter in mein Auto steigt. Wie soll man mit soetwas rechnen? Da ist noch eine weitere Sache, die vielleicht doch garnicht so unwichtig ist: Bevor er den Unfall verursacht hat, ist er mit dem Wagen zu uns gekommen (stand plötzlich vor uns - wie gesagt - keiner wusste, dass er auch nur in der Nähe des Wagens war bis zu dem Zeitpunkt) und wir haben ihn angebrüllt dass er sofort den Wagen abstellen soll, worauf er geantwortet hat, dass er den Wagen wieder da abstellt wo er ihn abgeholt hat. HAT ER DANN NUR LEIDER NICHT SO GANZ DURCHGEZOGEN! Er ist dann von dort aus in einer völlig hirnrissigen Aktion 8km zu mir nach Hause gefahren (warum auch immer?) um dann von dort aus nochmal ne kleine Spritztour ins nirgendwo zu machen und dort vor ne Mauer zu fahren. Reicht das nicht aus, dass wir es ihm ausdrücklich verboten haben, den Wagen zu benutzen? Er hatte den Schlüssel zwar in seiner Gewalt aber trotzdem habe ich ihm als Fahrzeughalter die Verwendung untersagt... Auch dafür gibt es 5 oder 6 Zeugen. Alles in allem denke ich aber, dass mir seine Familie den Wagen ersetzen wird, auch ohne Gerichtsverfahren - ich will einfach nur ein wenig sicher gehen, falls er sich querstellen will. Sollte das passieren bin ich auf jeden Fall binnen Sekunden beim Anwalt. Ist das nun ein Diebstahl oder nicht, wenn es ihm ausdrücklich verboten wurde?

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