Hey Community,
ich weiß mir derzeit einfach keinen Rat mehr.
Nach dem Schlaganfall meines Vaters vor fast zwei Jahen und der Brustkrebserkrankung meiner Mutter wohne ich allein in unserer ca. 80m² großen fast- Eigentumswohnung. Meine Mutter ist seit Weihnachten in der psychatrischen Klinik, da sie einen Selbstmordversuch und mehrere Zusammenbrüche erlitten hat.
Laut den Äußerungen der Ärzte und Schwestern ist meine Mutter nicht mehr 'behandlungsbedürftig', obwohl sie sich kein wenig geöffnet hat und dadurch meiner Meinung nach auch keine große Besserung ihrer seelischen Verfassung stattgefunden haben kann. Außerdem lügt sie sich durch den Alltag, achtet nicht mehr auf sich.. Trotzdem will das Krankenhaus meine Mutter am 5. Juni entlassen, da man ihr 'nicht mehr helfen könne'.
Ich habe dann ziemlich schnell panisch angefangen, sämtliche Wohnungsportale nach einer kleinen Wohnung für mich abzusuchen, da ich mir einfach nicht mehr vorstellen kann, mit ihr zusammen zu wohnen. Obwohl ich ihr keinerlei Vorwürfe mache, habe ich ca. ein ganzes Jahr voller Angst mit ihr zusammen gewohnt, sie könne irgendetwas dummes machen, wenn ich auch nur eine Sekunde nicht hinschaue. Zum einen möchte ich wirklich in eine eigene Wohnung zur Miete, auf der anderen Seite ist die Angst da, sie dann nicht mehr 'bewachen' zu können, da ich mich einfach nicht gänzlich von ihr abschotten kann und möchte.
Ein weiteres Problem ist, wenn ich ausziehe ist die Wohnung für sie alleine zu groß (sie ist durch ihre körperliche und jetzt auch seelische Erkrankung nicht fähig zu arbeiten) und sie müsste ebenfalls umziehen. Und ich fürchte, dass dies für sie ein weiterer seelischer Schlag Richtung Boden darstellen könnte.
Eigentlich weiß ich gar nicht genau, warum ich euch das frage.. (aber es tat gut, es einfach mal aufzuschreiben) aber wie würdet ihr euch verhalten? Mache ich mir zu viele Sorgen? Unberechtigt, sogar?
Vielleicht kommen jetzt wieder Kommentare wie "Wie sollen wir das beurteilen können, wir kennen sie ja nicht", versucht euch, in diese Lage hineinzuversetzen.. es ist nicht so, als würde ich meine Mutter abschieben wollen. Aber ich kann einfach nicht wieder in dieser Angst leben.. ich beginne im September meine Ausbildung, und ich fürchte einfach, dass ich nicht fähig bin mich darauf zu konzentrieren, sollte sie wieder bei mir einziehen..
Langer Text, schwere Frage.. danke an die, die es wirklich bis zum Ende durchgelesen haben und die bereit sind, konstruktive Meinungen zu meiner Situation zu schreiben.
Lg
Noeru