Ich muss dazu sagen, dass wir beide aus unseren Vorbeziehungen erheblich vorgeschädigt sind. Er wurde von seiner Ex mit seinem besten Freund betrogen; ich wurde von meinem Ex nach der Trennung terrorisiert. Wir sind also beide "gefühlsbehindert" sozusagen. Er wohnt seiner knapp einer Woche nicht bei mir, wir haben gestern ein erstes Gespräch versucht. Aber wir reden aneinander vorbei. Ich offenbare ihm meine Gefühle, sage ihm, dass mich sein Verhalten in diesen Situationen sehr verletzt und mich auch ängstigt, dass dadurch Gefühle kaputt gehen. Ich sage ihm, dass ich sein Verhalten in diesen Situationen nicht nachvollziehen kann, nicht mit diesen Situationen umgehen kann und eher den Rückzug antrete. Ich age ihm, dass ich keine 12 mehr bin und jegliche Erziehungsversuche bei mir scheitern; zumindest vermittelt er mir oft mit seiner selbstgerechten Art, dass ich seinen Ansprüchen nicht genüge. Ich sage ihm, dass er mich an seinem Leben nicht teilhaben lässt. Er bestätigt, dass er manche Probleme, die er hat - auch in Bezug auf seine Kinder etc. - mit sich selbst ausmacht, weil er mich nicht zusätzlich belasten möchte. Ich sage ihm, dass das falsch ist. Ich vertraue mich ihm auch oft an, wenngleich ich in manchen Situationen mich dafür ohrfeigen könnte, wenn ich es dann im Streit aufs Butterbrot geschmiert bekomme. Wir reden sachlich, vielleicht manchmal etwas lauter, aber jeder sagt, was ihm stört und wieder vertraue ich mich ihm damit an - um am Ende des Gespräches völlig unsachlich den Vorwurf zu bekommen, dass für mich nur die Arbeit zählt und ich an seinem Leben doch gar nicht teilhaben möchte, ich auf einem hohen Roß sitzen würde und immer nur er derjenige ist, von dem etwas verlangt wird ... in diesem Moment habe ich das Gespräch erst einmal abgebrochen und bin heim gefahren ... er kam mir noch kurz nach, reichte mir eine Rose und wünschte mir eine gute Nacht. Ich glaube schon, dass er mich sehr liebt, aber ich weiß mir momentan keinen Rat, wie ich gemeinsam mit ihm einen Weg finde, um Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen und positiv mit Zielen nach vorn zu schauen ...
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