Kurz zu meiner Person: Ich bin 22, weiblich und Studentin. Ich war immer schon eher zurückhaltend und gerne alleine (was ich persönlich nicht schlimm finde), habe aber trotzdem einige wenige Menschen, mit denen ich sehr gerne Zeit verbringe. In der Schulzeit war ich immer die beste Schülerin und als Studentin war ich auch immer sehr erfolgreich und „brav“. In diesem Jahr habe ich mich irgendwie sehr verändert ...
Gleich am Anfang des Jahres bekam ich einen schlimmen Befund, der mich jeden Tag extrem belastet obwohl ich noch gar keine Diagnose bekommen habe. Der Arzt meinte nur, man soll es beobachten. Ich aber bin mit den Nerven völlig am Ende und denke nur noch daran, ob ich diese Krankheit habe. Durch diesen ganzen Stress habe ich ca. 25kg zugenommen und schaffe es das ganze Jahr einfach nicht abzunehmen. Ich halte eine Woche durch - ernähre mich gesund und ausgewogen und falle wieder in dasselbe Loch. Und das bestimmt schon 300 Mal in diesem Jahr. Ich bin dann auch nicht jemand, der sich eine Pizza und eine Packung Chips gönnt und gut ist‘s. Nein, ich esse den ganzen Tag durch und habe schon das Gefühl es könnte eine Esssucht sein. Anstatt abzunehmen, nehme ich nur mehr zu.
An der Uni war ich immer die fleißigste unter meinen Freunden, doch jetzt habe ich so stark nachgelassen. Früher, als ich eine Aufgabe zu erledigen hatte, habe ich nicht lang gewartet - ich hab sie sofort erledigt. Und jetzt schiebe ich alles nur mehr vor mich hin. Abschlussarbeiten, die ich bereits im Sommer hätte machen müssen, habe ich noch gar nicht berührt. Zu Vorlesungen, zu denen ich ansonsten immer gegangen bin, gehe ich überhaupt nicht mehr. Somit kriege ich überhaupt nichts mehr mit. Ich liege eigentlich nur mehr zuhause, bin am Handy und krieg absolut nichts mehr auf die Reihe. Ich hab keine Motivation, gar nichts. Nächstes Semester sollte ich schon einen Uni-Abschluss haben und ich habe keine Ahnung wie ich das schaffen soll. Jeder von mir erwartet nur das Beste und ich werde in der Familie als die „erfolgreiche Schülerin und Studentin“ angesehen und schaffe es nicht mehr, dem Ganzen gerecht zu werden.
Meine Beziehung war dieses Jahr auch die Hölle und wir hatten nur Streit. Vor einigen Monaten habe ich dann zwei nahe Angehörige aus meinem Verwandtenkreis durch einen tödlichen Schicksalsschlag verloren. Seit dem denke ich nur mehr über den Tod nach und habe große Angst.
Ich fühle mich immer so gestresst und habe oft schlechte Laune. Außerdem bin ich immer so fertig und kaputt als hätte ich viel gearbeitet. Dabei tu ich eigentlich gar nichts mehr.
Kennt das jemand bzw. könnte mir jemand sagen, was mit mir nicht mehr stimmt? Kann mir jemand einen Rat geben?
Ich danke euch.