Ich selber bin 20, weiblich und verstehe sehr gut wie du dich fühlst. Meine Mutter ist Narzisstin und mein Vater konnte wegen ihr kein aktiver Teil meines Lebens sein (lange Story). Jedenfalls komme ich aus einem zerbrochenen Haushalt, während meine Freundinnen und auch allgemein Klassenkameraden meist aus gesunden Familien mit Mutter und Vater kamen, alles bekommen haben und trotzdem undankbar schienen. Mit 14 musste ich mir mein Leben größtenteils selbst finanzieren. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde ich wäre nie neidisch gewesen.
Aber das ist der springende Punkt. Ich habe mich selbst gerettet aus dieser elendigen Situation und lebe momentan ein relativ stabiles Leben. Das Gefühl, dass du empfindest ist nicht direkt Neid, es zeigt sich einfach nur als Neid. Es ist eher dein inneres Kind, dass trauert und sich diese Geborgenheit und Liebe wünscht, auf welches es ein Anrecht haben sollte. Dieses Anrecht wurde ihm aber genommen und das ist frustrierend. Wenn du andere siehst, die dieses Anrecht ausleben, so wie sowohl sie als auch du es verdienen, zeigt sich diese Trauer als Neid.
Es geht darum deinem inneren Kummer gehör zu schenken und gleichzeitig dein eigenes Leben aufzubauen. Es gibt intern Dinge, dein Trauma vom vertrieben werden, die du verarbeiten musst. Das kann dauern und das Gefühl geht auch nie richtig weg, aber du lernst damit umzugehen und es in einem anderen Licht zu sehen. Das schaffst du!