Heir ein kleiner Auszug meiner Dipl.arbeit (also sehr theoretisch): Die Definition um den Begriff Sucht setzte überwiegend durch die WHO (World Health Organisation) in den 50er und 60er Jahren ein. Zunächst definierte sie 1957 „Sucht (drug addiction) als einen Zustand periodischer oder chronischer Vergiftung, hervorgerufen durch den wiederholten Gebrauch einer natürlichen oder synthetischen Droge“ (Fredersdorf, 1998, S. 172).

Um eine Sucht klar zu diagnostizieren, wurden zusätzlich noch Kriterien definiert (ebda, S. 172), die auch als Merkmale der Drogenabhängigkeit deklariert werden (vgl. Böhnisch / Schille, 2002, S.41):

  • ein unbezwingbares Verlangen zur Einnahme und Beschaffung des Mittels, was eine Fortsetzung des Drogengebrauchs um jeden Preis einschließt
  • das Bedürfnis die Einnahmedosis der Wirkung halber zu erhöhen; demnach eine Tendenz zur Dosissteigerung ( Toleranzerhöhung)
  • die psychische und meist auch physische Abhängigkeit von der Wirkung der Droge, die auch teilweise mit Entzugserscheinungen verbunden ist
  • die Schädlichkeit für den einzelnen und / oder die Gesellschaft, ob nun Selbstzerstörung oder Konflikte im sozialen Nahraum und mit der Gesellschaft

Aufgrund unzureichender Befriedigung und dem Aufkommen neuerer Abhängigkeitsformen entschloss sich die WHO 1964 zur Schaffung des Begriffs Drogenabhängigkeit (drug dependence). Darunter wurde nun verstanden „ein Zustand seelischer und körperlicher Abhängigkeit von einer Droge mit zentraler Wirkung, der durch kontinuierliche oder periodische Aufnahme der Substanz charakterisiert ist. Die Merkmale variieren je nach Art der Droge oder des Genussmittels“ (Nissen, 1994, S. 7).

Nun ist Sucht bzw. Abhängigkeit nicht nur in Verbindung mit Drogen zu sehen. Diese Bedeutung wird aber jedoch meist von der Gesellschaft mit sehr negativen Assoziationen behaftet gebraucht. Tatsächlich beschreibt Sucht einen mehrdeutigen Begriff. Es drückt nicht nur den oben definierten Sachverhalt aus, sondern ist zum einen auch gleichbedeutend mit Krankheit (z.B. Gelbsucht), zum andern impliziert es aber auch ein Laster (Eifersucht, Spielsucht). Mit der Einschränkung, dass man nur nach Drogen süchtig sein kann, wird hier ein entscheidender Blickwinkel ausgeräumt.

„Sucht im medizinischen Sinne ist also eine krankhafte Interaktion zwischen einer Persönlichkeit und dem Suchtmittel, die einen prozesshaften Verlauf nimmt und im Sinne eines Circulus vitiosus zur körperlichen, psychischen und sozialen Schädigung des Betroffenen führt“ (Kryspin-Exner, zitiert nach Jahn, 2001, S 19).

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung geht von einem Suchtbegriff aus, der weit über die rein stofflichen Süchte hinausgeht, wie in folgendem Zitat deutlich wird: „Sucht ist das zwanghafte Verlangen nach bestimmten Substanzen und / oder Verhaltensweisen, die Missempfindungen vorübergehend lindern oder erwünschte Empfindungen auslösen, und die konsumiert bzw. beibehalten werden, obwohl negative Konsequenzen für die eigene Person oder andere damit verbunden sind“ (BfgA, 1993, S. 8).

Nach der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD 10) ist Sucht als Krankheit definiert (vgl. ICD 10, 2008). Die Diagnosekürzel F 10 – F 19 beschreiben alle stoffgebundenen Süchte als „Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen“. Darin sind demnach alle Formen der Sucht enthalten, die sich auf bestimmte Substanzen beziehen. Nicht integriert sind hierbei alle stoffungebundenen Süchte, die sich auf bestimmte Verhaltensweisen beziehen, wie zum Beispiel Kaufsucht, Spielsucht, Sexlust etc.

Für all diese Umschreibungen wird der Begriff Sucht verwendet. Tatsächlich aber wird er in der seriösen Fachdiskussion durch andere Umschreibungen verdrängt (vgl. Böhnisch / Schille, 2002, S. 43). Es wird zunehmend zwischen mehreren Stufen differenziert. Bereits 1982 wird nach der Landesbildstelle (vgl. Landesbildstelle Berlin, 1982, S.28f) unterschieden zwischen Gewöhnung, Missbrauch, bzw. Sucht, wie auch psychische und physische Abhängigkeit. Unter Gewöhnung wird danach der Wunsch verstanden, aber noch kein Zwang, Drogen zu nehmen. In diesem Falle ist noch keine Toleranzsteigerung ersichtlich, wobei der Konsument zwar psychisch abhängig ist, jedoch eine körperliche Abhängigkeit noch weitgehend fehlt. Der Begriff Abhängigkeit bzw. Sucht wird dadurch deklariert, dass sowohl eine psychische als auch physische Abhängigkeit von einer Substanz vorhanden ist, die durch regelmäßige oder auch dauernde Einnahme entsteht. Der Terminus psychische Abhängigkeit wurde aufgrund der fehlenden körperlichen Entzugserscheinungen mancher Rauschmittel nach dem Absetzen eingeführt, wie zum Beispiel bei Kokain, LSD oder Haschisch. Es treten zwar keine Entzugserscheinungen auf, dennoch hat der Konsument keine Steuerung mehr über das Verlangen zur Fortsetzung des Drogenkonsums. Spricht man von einem Drogenmissbrauch, so wird darunter der Gebrauch von Suchtstoffen bzw. psychotropen Stoffen ohne einer ärztlichen Genehmigung verstanden. Daher wird von Medikamentenmissbrauch gesprochen, wenn diese nicht für ihren ursprünglichen Zweck, zu einer Heilung zu gelangen, eingesetzt werden. Gross (1995, S. 18f) beschreibt die verschiedenen Stadien eines Verhaltens, das den Übergang vom ‚normalen’ (Hervorhebung v. V.) zu krankhaften Verhalten charakterisiert, folgendermaßen: Gebrauch, Genuss, Missbrauch, ausweichendes / abweichendes Verhalten, Gewöhnung, Abhängigkeit und Sucht. Schließlich kann jemand der esssüchtig ist nicht wie ein Alkoholiker völlig abstinent vom Suchtstoff Essen leben, weshalb deshalb eine solche Unterteilung sinnvoll ist, um ein krankhaftes Stadium beschreiben zu können.

helfen gelingt am besten durch BBeratungsgespräche. Der Süchtige muss auf jeden Fall erkennen, dass er ein Problem hat, egal ob psychische oder physische Sucht/Abhängigkeit. Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen...

...zur Antwort

Derzeit finde ich, bietet sich doch das Thema mit dem "Untergang der Hauptschule" an. Zunehmend werden Werkrealschulen gebildet und die eigentlichen Hauptschulen werden abgeschafft, bzw. treten in den Hintergrund. Da gibt es doch einige Bildungsdiskussionen. Wär doch sicher interessant, wie auch betreffende Schüler darüber denken, oder ob Eltern die Hauptschule wirklich als sogenannte "Resteschule" empfinden und froh über die Veränderungen sind. Oder ne Umfrage, Interview über G8.... Oder Englisch bereits im Kindergarten.... Oder Thema Ganztagesschulen... Ich weiß ja nicht, welche Themen dich interessieren...;o)

...zur Antwort

Genau, das ist richtig so. War an einem allgemeinbildenden Gymnasium mit LK Deutsch und Bio - da war nix mit Geisteswissenschaften als Wahlfach. Bei uns gabs nicht mal Psychologie oder ähnliches. Also, nema problema:o)Wichtig ist wohl nur dein Durchschnitt, wenn zur Immatrikulation ein NC existiert.

...zur Antwort

Bin zwar kein Experte in Excel, aber ich tüftel dann doch auch mal damit rum. Also ich weiß nicht, wie das konkret funktioniert, würde es aber so machen: Du kannst dir über Datei die Seite einrichten, und dann siehst du ja in der Tabelle, wie sich deine Tabelle auf den Seiten verteilt. Ich würde dann eben die Spaltenüberschriften kopieren, und in jede Seite einfügen. Sollte es aber eine viel einfachere Lösung geben, bin ich auch neugierig:o)

...zur Antwort

Wie seregwen schon geschrieben hat, fände ich es auch richtig, erstmal einen Überblick der Lernstörungen zu schaffen. Aber vielleicht hilft dir folgender Link etwas weiter... http://www.sonderpaed-online.de/behind/stoer/stoer.htm

...zur Antwort

"Erstens bin ich kein Student und von daher auch nicht berechtigt in eine Unibibliothek zu gehen(wobei Uni für Pädagogik wohl auch der falsche Ort wäre) und zweitens habe ich mich auch schon selber informiert."

Hallo, Also ich hab an der Uni Augsburg Diplom-Pädagogik studiert. Von daher würd ich nicht sagen, dass Uni der falsche Ort wäre. Zudem kann sich jeder in einer Unibibliothek einen Besucherausweis besorgen, und sich genauso wie ein Student informieren. Ich kann dir ein Buch von einem meiner ehemaligen Dozenten sehr empfehlen. Es werden sämtliche Pädagogen, deren Vita etc. vorgestellt. Aber ums Lesen wirst du wohl nicht rumkommen. Das Buch ist von Fritz März und nennt sich: "Personengeschichte der Pädagogik. Ideen, Initiative und Illusionen." Gibt es in jeder Uni mit dem Studienfach Pädagogik. Also ich hab das Buch für meine Prüfungen benutzt und es hat mir sehr geholfen, weil eben alles drinsteht. Viel Erfolg noch!

...zur Antwort