ich hab in der schweiz von 2008 bis 2011 logopädie studiert.

soweit ich weiss ist die dauer in deutschland die selbe.

3 jahre vollzeitstudium.

allerdings an einer fachhochschule statt an einer universität. das heisst (in meinen worten), dass man einen hohen praxisanteil hat und so optimal auf die ausübung des berufs vorbereitet wird. nach 3 jahren hat man nämlich einen bachelor abschluss, mit welchem man aber voll qualifiziert ist, zu arbeiten.

ich finde das studium super interessant, absolut vielseitig und zumindest hier in der schweiz hat man viele verschiedene möglichkeiten zu arbeiten und ist gefragt.

in deutschland ist das wohl etwas anders, aber sonst komm einfach in die schweiz! ;)

hab gerade noch 2 links gefunden. bei diesem hier:

http://www.logo-ausbildung.de/logopaedieschulen/

siehst du die verschiedenen möglichkeiten: - private logopädieschulen - staatliche logoschulen - FH/Uni

da musst du aber eine deutsche kollegin fragen, wie das genau geht. in der schwiz gibts nur FH/Uni.

liebe grüsse daniel

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Hallo,

Erstmal: Ich bin Logopäde. Zuerst einmal Gratulation zum Entschluss! Damit ist der wichtigste Grundstein schon einmal gelegt! Inzwischen warst du vielleicht schon in der ersten Therapie. Ich will dir nicht den Mut nehmen, aber ein Sigmatismus lateralis, wenn es denn einer ist, ist oft extrem schwierig zu therapieren, besonders, wenn er sich schon lange "eingeschliffen" hat. Wenn der/die Betroffene aber bereit ist, selber hart daran zu arbeiten, wird dies wohl möglich sein. Begonnen wird oft mit Mundmotorik. Lerne deinen Mundraum ganz genau kennen, versuche mit deiner Zunge möglichst viele Stellen in deinem Mund zu erreichen. Mache verschiedene Laute und spüre, wo deine Zunge liegt.

Wichtig wären aus meiner Sicht vor allem N, L, D, T. Wie du sicherlich merkst, liegt die Zunge dabei am sog. Alveolardamm, das heisst direkt hinter den Vorderzähnen. Das ist ein Teil eines "richtigen" S. Der zweite, und bei dir wohl wichtigere Teil ist der Abschluss zur Seite. Wie er z.B. auch beim G oder SCH sein sollte. Kann aber sein, dass es bei dir da auch eine Alternativform ist. Dazu muss die Zunge eine Art "Wanne" Formen und die seitlichen Zungenränder müssen nach links und rechts gegen die Backenzähne "abdichten". Schaffst du das, kriegst du schon einmal einen S, der nicht mehr so lateral ist hin. Dann noch am Klang zu schleifen ist Detailarbeit.

So, das wäre dann Stufe eins, das Anbahnen gewesen.

Weiter gehts in der Regel so:

  • Üben des korrekten S im Anlaut, also zb. Seil, Sau, Salz,...
  • Im Inlaut, dasein, müssen,...
  • Im Auslaut: muss, Ross,...
  • In Konsonantenverbindungen: Ochse, misten,...

Und wenn diese Wörter im "isolierten" Setting gelingen, so müssen sie dann noch in die Spontansprache übertragen werden.

Mit einem Bewusstsein dafür und dem Willen ist das aber sicher möglich.

Ich wünsche dir Mut, Wille und viel Erfolg! Und dann natürlich viel Freude, wenn du es geschafft hast!

Es ist schwierig, vor allem das Anbahnen schriftlich zu erklären. Dafür gibt es aber ausgebildete Logopäden und -innen, die dir sicher viel besser und vor Ort und Stelle (ev. mit Spiegel oder mit Stäbchen etc.) helfen und dir etwas zeigen, etwas berühren etc. können.

Liebe Grüsse

schneemaa

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