Folgendes habe ich in Wiktionary gefunden und zusammengestellt:
Markiertheitstheorie
Theorie der Markiertheit, vor allem in Morphologie und Phonologie, bei der verwandte grammatische oder phonologische Kategorien als Gegensatzpaare aufgefasst und daraufhin untersucht werden, welches Element davon markiert, welches unmarkiert ist. Grundidee dabei ist, dass zwischen der Form von sprachlichen Einheiten und ihrer Bedeutung oder grammatischen Funktion ein enger Zusammenhang besteht.
Ein Beispiel zur Markiertheitstheorie: Plural bedeutet im Allgemeinen mehr als Singular; entsprechend wird der Singular im Deutschen morphologisch nicht mit einem eigenen Morphem versehen, während der Plural morphologisch repräsentiert wird. Die Form "Kind" ist unmarkiert für den Numerus, die Form "Kinder" dagegen ist markiert durch "-er" für Plural. Solche Verhältnisse werden dann als mehr oder weniger natürlich interpretiert.
Natürlichkeitstheorie
Theorie, besonders in Phonologie und Morphologie, deren Grundauffassung darin besteht, dass es sprachliche Prozesse und grammatische Formen gibt, die in Bezug auf ihre grammatische Funktion oder Bedeutung mehr oder weniger natürlich sind In der Natürlichkeitstheorie der Phonologie wird die Auffassung vertreten, dass bestimmte phonologische Prozesse natürlicher sind als andere: z.B. dass in der Position zwischen Vokalen eine natürliche Tendenz zur Stimmhaftmachung von Konsonanten besteht.
In der morphologischen Natürlichkeitstheorie ist einer der Grundgedanken, dass da, wo - von der Bedeutung oder grammatischen Funktion her - mehr bezeichnet werden soll, auch mehr morphologischer Aufwand getrieben werden sollte. Z.B. drückt Plural in der Regel "mehr" als der Singular aus; daher ist es natürlich, dass oft der Plural durch ein eigenes Morphem (eine eigene Endung) ausgedrückt wird, der Singular dagegen nicht.