Wie verarbeitet man traumatische Ereignisse (nicht verdrängen sondern vollends verarbeiten)

Zuallererst bitte ich höflich darum mir nicht mit Halbherzigkeit zu antworten nur um Punkte zu bekommen. Es bringt mich einfach nicht weiter Dinge zu hören wie: "Lass es einfach geschehen, wenn du heulen musst dann heul" oder "Mach Therapie". Mir ist lieber mir antwortet keiner, als 20 für mich zu nichts führende Antworten zu lesen.

Ich bin ein sehr reflektierter und kontrollierter Mensch. In meiner Kindheit war dies durch einen psychisch kranken Elternteil notwendig..

Ich weiß dass ich viele Dinge aus meiner Kindheit nicht verarbeitet habe. Durch meine Selbstkontrolle erlaube ich mir unterbewusst nicht den unermesslichen Horror der in mir steckt, hochkommen zu lassen. Selten passiert es das ich durch Meditation und Yoga gelöst genug bin, dass alles hoch kommt (was an sich Fortschritt bedeutet, mein Unterbewusstsein denkt also ich bin so weit und stellt mich quasi vor all die Gefühle die ich unterdrücke um sie endlich anzusehen und zu verarbeiten). Mir scheint aber, dass ich um einiges mehr zu verarbeiten hätte als viele andere. Wenn es hochkommt ist es so innerlich zerreissend, dass es sich anfühlt als könnte es weder mein Verstand noch mein Körper aushalten. Wenn mir bewusst wird, dass alles nur hochkommt weil mein Unterbewusstsein endlich alles verarbeiten möchte um endlich Eigenliebe aufbauen zu können, werde ich wieder kontrolliert und klar. Allerdings auch nur weil ich alles wieder in die Ecken meines Verstands drücken konnte aus denen die Emotionen kamen und die für mich nicht sichtbar sind. Es scheint mir unmöglich die Emotionen Stück für Stück zuzulassen um sie nach und nach zu verarbeiten.

Ich mache Psychotherapie und habe ein sehr gutes Gefühl mit meiner Therapeutin, jedoch habe ich das Gefühl nach wie vor alles zu verdrängen.

Ich nehme Antidepressiva und bin mir vollkommen im klaren darüber, dass Depression nur eines der vielen Symptome eines traumatisierten Verstandes ist und nicht die Wurzel des "Problems".

Ich möchte die posttraumatischen Ereignisse nicht in mein Leben einbinden um damit zurecht zu kommen sondern sie (egal wie lange dies dauern sollte) wirklich verarbeiten, denn andernfalls werde ich mich gezielt wieder und wieder unterbewusst unglücklich machen.

Nun meine Frage, gibt es abgesehen von Psychotherapie, Dinge die ich üben kann um zu lernen, die Emotionen nach und nach fließen zu lassen, anstatt mich einer Schmerzreizüberflutung auszusetzen und wie sieht das aus?

Danke für jede ernste und hochwertige Antwort.

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Ich weiß, dass die Frage schon paar Jährchen her ist, würde aber denoch sehr gerne antworten.

Ich kann dir zwar keine Antwort auf deine Frage liefern, fühle mich aber genauso wie du. Vollkommen zerrissen, ohne irgend einen Halt und Sicherheit. Nur ist es bei mir so, dass ich viele Erinnerungen in meinem Kopf habe, aber die Emotionen dahinter verdränge. Ich weiß, was mich zu dem gemacht hat, was ich bin, oder denke dies jedenfalls.

Auch mir fehlt die Selbst- und Eigenliebe, ich weiß garnicht wie sich diese anfühlt. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass ich mich selber lieben kann, wenn es schon kein anderer tut.

Ich schreibe diesen Kommentar nicht, weil ich dir helfen kann, auch wenn ich es will. Ich schreibe ihn, um mich selbst von meinem Leid "frei zu schreiben".

Aber einige Tipps kann ich dir doch geben:

1. expressives Schreiben! Schreibe dir deine Gedanken, Emotionen und Leiden aus dem Herzen, du wirst dich danach frei fühlen, auch wenn es nur kurz hält.

2. Subliminals. Dies sind Töne und Geräusche, die dein Unterbewusststein beeinflussen, weshalb du bewusst gar nichts bemerkst. Ich kann dir diese ans Herz legen, denn sie haben mir schon ein klein wenig geholfen.

Frendlich Grüße, auch wenn du diese Antwort womöglich nicht sehen wirst :D

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