Es ist nicht gesund, wenn du in einer Beziehung – egal ob romantisch oder freundschaftlich – immer wieder verletzt wirst. Und was du beschreibst, sind keine Kleinigkeiten. Sätze wie „du bist eine Scheißchristin“ oder der Vergleich mit der Ex sind entwertend, respektlos und emotional missbräuchlich. Du hast jedes Recht, das ernst zu nehmen. Das ist nicht deine Schuld – das ist verletzendes Verhalten, und du hast es nicht verdient, so behandelt zu werden. Niemand hat das.
Dass du trotzdem so sehr an ihm hängst, zeigt, wie tief diese Verbindung für dich war. Du trauerst nicht nur um ihn – du trauerst um das, was ihr hättet sein können. Um das, was du am Anfang gespürt hast. Und das ist okay. Trauer braucht Zeit.
Was du gerade fühlst – dieses „ich krieg keine Luft mehr vom Weinen“, das Gefühl, es „nicht zu packen ohne ihn“ – das ist eine Verlustreaktion. Dein Nervensystem ist im Ausnahmezustand. Dein Körper schreit danach, dass etwas fehlt, was dir Halt gegeben hat. Das fühlt sich vielleicht wie Liebe an, aber es ist auch eine tiefe Wunde, die heilt.
Und ja: Es hört irgendwann auf. Vielleicht nicht heute. Vielleicht auch nicht nächste Woche. Aber jeden Tag, an dem du dich dafür entscheidest, ihn nicht mehr zurückzunehmen, schützt du dich selbst. Du zeigst dir selbst, dass du es wert bist, mit Respekt und echter Liebe behandelt zu werden – nicht mit Vorwürfen und Verachtung.
Du darfst ihn vermissen.
Du darfst ihn gleichzeitig nicht mehr wollen.
Du darfst traurig sein und gleichzeitig wissen, dass du das Richtige getan hast.
Du darfst dich nach Nähe sehnen und trotzdem für dich einstehen.
Went du das Gefühl hast, es wird zu viel, dann hol dir Unterstützung – ob durch Gespräche mit Freund:innen, Therapie oder Beratung. Es ist stark, sich Hilfe zu holen. Und es ist mutig, in einer Welt, die oft über Gefühle hinweggeht, so ehrlich zu sich selbst zu sein.