Für viele Planungsverfahren (in der Regel Großvorhaben wie Autobahnen, Flughäfen, Hochspannungsleitungen, Kraftwerke etc.) in Deutschland ist als ein Verfahrensschritt ein formelles Beteiligungsverfahren vorgeschrieben. Dies können Öffentlichkeitsbeteiligungsverfahren sein, d.h. jeder kann teilnehmen. Die Beteiligung kann aber auch eingeschränkt sein, z.B. auf sog. Träger öffentlicher Belange (Behörden, Verbände, Bürgerinitiativen ec.).

Beteiligung bedeutet in allen Fällen, dass von den Betroffenen innerhalb einer bestimmten Frist Stellungnahmen zum Vorhaben abgegeben werden können. Diese müssen von der Planungsbehörde angehört werden und auf ihre Relevanz für das Verfahren geprüft werden.  Sind sie relevant, müssen sie in der Planung berücksichtigt werden.
Der Umgang mit den Stellungnahmen ist je nach Verfahrenstyp (Planfeststellung, Raumordnung, Strategische Umweltprüfung, Landesplanung etc.) sehr unterschiedlich und variiert von einer Beantwortung jeder einzelnen Stellungnahme mit anschließender Überarbeitung der Planungsunterlagen  bis zu einer einfachen Überarbeitung der Planungsunterlagen ohne Darstellung des Bezugs zu konkreten Stellungnahmen.

Im Gegensatz zu informellen Beteiligungsverfahren (z.B. Bürgerhaushalt, Quartiersentwicklung, Leitbildentwicklung) ist die formelle Beteiligung nicht diskursiv angelegt, sondern ausschließlich dialogorientiert. Soll heißen: Auf eine Stellungnahme gibt es eine Antwort, es findet aber keine Diskussion (z.B. mit allen Beteiligten) statt. Sie heißen formell, weil sie durchgeführt werden müssen, während die informellen Verfahren rein fakultativ sind.

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Obwohl ich mich in den letzten Monaten sehr intensiv mit dieser Frage beschäftigt habe und mich mit Architekten, Baufirmen, Fertighausherstellern, Energieberatern etc. ausführlichst herumgeschlagen habe, lässt sich diese Frage so einfach nicht beantworten. Neben den von heide2012 genannten Rahmenbedingungen, muss zunächst einmal geklärt werden, auf welcher Basis ein Nullhaus realisiert werden soll. Nullhaus bedeutet ja nur, dass das Haus im Betrieb nicht mehr Energie verbraucht, als es durch aktive Komponenten (Photovoltaik, Windernergie, Solarthermie etc.) erzeugt. D.h. ganz extrem: Ich kann einen schlecht gedämmten Altbau in ein Nullhaus verwandeln, indem ich ausreichend viel Photovoltaik aufstelle. Wenn ich ein extrem gut gedämmtes Passivhaus baue, muss ich natürlich entsprechend wenig PV-Anlagen aufbauen. Das wirtschaftlich günstigste Lösung scheint zur Zeit der Bau eines kfw-Effizienzhauses 40 mit PV-Anlage zu sein. Der Aufwand von kfw 40 auf Passivhaus zu kommen, ist unverhältnismäßig groß und bringt energetisch gesehen nicht sehr viel.

Beim Kostenvergleich mit den verschiedenen Anbietern muss man daher sehr genau vergleichen, was sie eigentlich anbieten. Da werden mit wunderschönen Wortkreationen (Wärmedirekthaus o.ä.) Nebelkerzen gezündet, die Nicht erkennen lassen, welcher Standard berücksichtigt wird. Außerdem muss man auch sehr genau den Leistungsumfang betrachten, z.B. ob die Bodenplatte (je nach Dämmstandard und Hersteller zwischen 160 und 250 EUR/m²) im Preis enthalten ist. Ähnliches gilt für die im Internet kursierenden Preis pro m² für ein Haus: Kaum einer macht Angaben darüber, ob dieser Preis die Hausanschlusskosten (ca. 12.000 EUR), die Architektenleistungen, Baunebenkosten, Grundstücksnebenkosten (z.B. Profilierung) usw. enthalten. Also Augen auf beim Preisvergleich. Nach meinen Erfahrungen muss man für ein Fertighaus (ist immer günstiger als ein Hausbau mit Architekt) als kfw-Effizenzhaus 40 einschl. Bodenplatte, aber ohne Grundstücks- und Baunebenkosten mit ca. 1.800 - 2.000 EUR pro m² Nettogrundfläche rechnen.

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