Große Teile der Umwelt in Deutschland sind in einem katastrophalen Zustand: In den letzten 30 Jahren sind z. B. 50% der Vögel, 54% der Bienen/Wildbienen, 73% der Tagfalter, 75% der Fluginsekten ausgestorben (Zahlen LBV). Die Hälfte aller 580 Wildbienenarten Deutschlands stehen als bedroht auf der Roten Liste (Die Zeit, Auf den Spuren der Insekten). Bereits in nächster Zeit wird eine Art nach der anderen endgültig vernichtet sein. In der dann kärglichen Rest-Natur wird dann Totenstille herrschen und auch kein Schmetterling mehr vor uns her flattern. Übrig bleiben vielleicht noch ein Dutzend besonders widerstandsfähige Arten. Insgesamt gesehen wird Deutschland viel viel ärmer!
Es ist fünf Minuten vor Zwölf: Jede/Jeder kann etwas dagegen tun. Es ist aber allerhöchste Zeit, dass wir alle unseren jeweils angemessenen Beitrag erbringen. In Bayern ist eine große überparteiliche Volksbewegung aus 160 fortschrittlichen Parteien, Verbänden und Gruppen ist angetreten, um uns zu helfen, die schöne bayerische Landschaft in ihrer Vielfalt zu retten. Dort läuft zwei Wochen lang das Volksbegehren „Rettet die Bienen“. Gehen das Volksbegehren und der darauf folgende Volksentscheid erfolgreich aus, wird der Staat dazu verpflichtet, eine Reihe von Gesetzen zu ändern. Insbesondere wird vorgeschrieben werden, Hecken, Bäume, kleine Gewässer zu erhalten, die Uferstreifen auf einer Breite von 5 m schützen, 10% aller Wiesen in Blühwiesen umzuwandeln, die Zahl der Bio-Betriebe zu erhöhen, kleine Lebensräume zu vernetzen und dass konventionelle Betriebe teilweise auf giftige Spritzmittel zu verzichten haben. Als Ausgleich dafür werden Fördergelder für diejenigen bereit gestellt, die spezielle finanzielle Einbußen haben, wie die Landwirte. Es können nur erste, kleine Schritte gemacht werden, weil mächtige Lobbyisten wie der Bauernverband das Volksbegehren rigoros bekämpfen. Aber es sind effektive Maßnahmen, die Billionen Tierchen das Überleben ermöglichen und vor allem das Aussterben von ganzen Tierarten verhindern sollen.
Bei einem solchen Volksbegehren ist man dringendst auf jede einzelne Stimme angewiesen, weil es nur dann angenommen wird, wenn sich 10% der Wahlberechtigten eintragen. Das ist schon eine große Hürde, wenn man bedenkt, dass die Wählerinnen und Wähler dafür während bestimmter Zeiten an einem Werktag eigens zum Rathaus fahren müssen. Aber alle Wählerinnen und Wähler in Bayern sollten dieses Opfer bringen – der Umwelt in unseren schönen Heimat zu liebe!