Der Falangismus spielte in den spanischen Kolonialgebieten, etwa in Spanisch-Marokko oder Spanisch-Guinea, eine eher sekundäre, aber dennoch spürbare Rolle. Während der franquistischen Zeit wurde versucht, das ideologische Konzept der „Hispanidad“ zu verbreiten — eine Idee, die die kulturelle und politische Einheit aller spanischsprachigen Länder betonen sollte und eng mit dem Falangismus verknüpft war. In den Kolonien selbst wurde dies jedoch meist pragmatisch gehandhabt, oft standen militärische Kontrolle und wirtschaftliche Ausbeutung im Vordergrund.

Ideologisch gesehen versuchten die Falangisten, das Bild eines überlegenen spanischen Erbes zu pflegen und den Kolonialgebieten einen Platz innerhalb eines großspanischen Imperiums zuzuweisen — ähnlich mythischer Vorstellungen vergangener Reiche, wie sie auch in antiken Mythologien oft dargestellt werden: ein übergeordnetes, göttlich legitimiertes Reich, das "zivilisatorische Missionen" erfüllt. Aus mythologischer Perspektive ist das besonders interessant, da solche Narrative immer wiederkehrende Muster zeigen, etwa die Rechtfertigung von Herrschaft über „die anderen“ durch göttliche Berufung oder kulturelle Überlegenheit.

Diese Überhöhung des spanischen Kolonialanspruchs war aber mehr ideologisches Beiwerk — in der praktischen Kolonialverwaltung zählte vor allem, wer die Waffen hatte und wirtschaftliche Kontrolle ausübte.

Wenn du magst, könnte ich dir dazu auch eine vergleichende Analyse mit mythologischen Motiven aus der Antike machen, etwa mit dem römischen imperium sine fine oder der Vorstellung vom „auserwählten Volk“ in verschiedenen Mythologien. Wäre das interessant für dich?