Hallo liebe Community. Ich werde im Folgenden ein Problem schildern, welches mir sehr zu schaffen macht. Vorneweg geht es darum, dass ich von meinen Eltern aus keinen Freund haben darf, diese viel zu viel über mein Leben bestimmen und ebenso meine Freiheit einschränken.
Bis jetzt, eher gesagt in den letzten Jahren, war ich sehr schüchtern, unauffällig, habe die meiste Zeit daheim vor dem Computer verbracht, hatte gerade mal zwei mehr oder weniger gute Freundinnen, habe mir nicht viele Gedanken über mein Aussehen gemacht und bin auch entsprechend herumgelaufen. Jungs waren überhaupt kein Thema, da ich mich aufgrund meiner Hässlichkeit, von der ich überzeugt war, nicht einmal getraut habe, auf diese zuzugehen. Ich war für Jungs auch immer unscheinbar, sie haben bewusst nicht mit mir geredet und/oder mir Beleidigungen, so etwa wegen des Aussehens oder des Gewichtes, hinterhergeworfen. Obwohl ich mit meinem Leben gar nicht zufrieden war, habe ich mir blöderweise immer das Gegenteil eingeredet. Das ging auch eine ganze Zeit lang gut, bis ich irgendwann nicht mehr konnte und aufgrund des ganzen Drucks zusammengebrochen bin. Daraufhin wurde ich von meiner Mutter dazu veranlasst, mit meinem Hausarzt (er kannte mich mittlerweile sehr gut und wusste auch über meine Probleme bescheid) ein Gespräch darüber zu führen. Obwohl ich anfangs nicht davon überzeugt war, ging ich hin und lies mit mir offen über meine Probleme reden. Und selbst, wenn ich die ganze Zeit davon überzeugt war, dass die Gespräche nichts bringen würden... muss ich sagen, dass sich das genaue Gegenteil herausgestellt hat. Ich bin um einiges offener geworden, achte auf gutes Aussehen und Kleidung, versuche so gut es geht neue Kontakte zu knüpfen (fällt mir immer noch etwas schwer, ist wohl halt einfach meine Art); und selbst mit Männern traue ich mich mittlerweile zu reden! Seit ich die Schule gewechselt habe, werde ich von meinem Umfeld auch ganz anders wahrgenommen und behandelt als es noch auf der alten Schule der Fall war. Schlussendlich habe ich mich in einen Klassenkameraden verliebt, von dem ich ebenfalls weiß, dass er etwas für mich empfindet. Das Problem dabei ist, dass meine Eltern das überhaupt nicht wollen. Sie verbieten mir einen Freund und haben ihre konservativen Wunschvorstellungen im Kopf, von denen ich überhaupt nichts halte und nach denen ich nicht leben möchte. Laut ihnen soll ich erst frühestens nach dem Studium (!) nach einem Mann suchen, den ich dann auch sofort heiraten soll. Für mich klingt das einfach nur absurd, ich möchte nicht so leben und über mein eigenes Leben bestimmen, wozu ich ja auch das Recht habe. Wie kann ich meine Eltern überzeugen, dass ihr Gedankengut nicht in die heutige Zeit gehört und außerdem nicht zu meiner eigenen Vorstellung dessen, die ja auch Vorrang hat, passt? Freue mich sehr über mögliche Tips, auch wenn ich denke, dass die Verhandlungen etwas schwierig werden könnten. Bedanke mich bei euch, liebe Grüße.