Hallo,
Schon seit längerer Zeit habe ich die Vermutung, dass ich das Asperger-Syndrom o.ä. habe.
Von einem Neurologen wurde mir ein autistisches Krankheitsbild zugeordnet, in wenigen Wochen habe ich einen Termin in der Psychiatrie. Ich habe eine Ausbildung zum Anwendungsentwickler gemacht, diese jedoch nach einem dreiviertel Jahr aufgrund von Unterforderung und einem unglaublich schlechten Arbeitsklima abgebrochen. Mir fällt es sehr schwer mich mit anderen zu unterhalten, in der Nähe von anderen aufzuhalten, ebenso sind Öffentlichkeit und Schule große wenn nicht sogar die größten Stressfaktoren.
Stress wirkt sich in meinem Fall auf das Seh- , Hör- und Aufnahmevermögen aus. Die Umgebung wird trüb und alles verschwindet in grelles Licht, Gesprochenes kommt in kryptischen Lauten bei mir an, mit denen ich nichts anfangen kann. Das einzige, was ich in solchen Situationen verstehe, sind beispielsweise die entstehenden Geräusche, wenn man sich in seiner Kleidung bewegt, Schritte oder eben die Sprachmusik beim Sprechen. Telefonieren, alleine zum Arzt, betreten von neuen Situationen ist wie den Himalaya besteigen. Heißt es an einem Tag einer der Dinge zu bewältigen fühle ich mich danach völlig ausgelaugt, kann so gut wie nicht mehr denken, rede nicht mehr und verdumme wortwörtlich bis zum nächsten morgen.
Ich bin so gut wie den ganzen Tag alleine und fühle mich nur alleine wohl, Freunde von ganz früher gehören zu den wenigen ertragbaren Kontakten. Ich programmiere viel und befasse mich eigenständig mit immer komplexeren Thematiken, es ist als könnte ich davon nie genug bekommen. Ich werde oft als Computerfreak bezeichnet, mir wird häufig gesagt dass ich sehr gut in diesem Bereich bin - schwenkt es allerdings in andere Bereiche oder es interessiert mich nicht bin ich eine völlige Niete und werde als dumm und zurückgeblieben abgestempelt, selbst wenn ich alles daran hänge es zu versuchen. In der Schule ist das besonders schwierig, ich kann dem Stoff in keinsterweise folgen. Habe ich daheim gelernt, ist das Gelernte am nächsten Tag wie wegradiert. Es ist als fänden meine Gedanken nie einen Fixpunkt.
Meine Familie unterstützt mich nicht bei meiner Leidenschaft, sie wollen auch nicht hören dass etwas nicht stimmt. Arbeiten gehen hat höchste Priorität, ganz egal ob es mich innerlich vergiftet.
Zudem möchte ich noch anhängen, dass ich seit der Grundschule anfällig für das Kopieren anderer Menschen bin, - anfangs waren es nur Körperbewegungen. Seit der Grundschule wurde ich gemobbt. Das Mobbing legte sich allerdings in der 8ten Klasse, da ich jemanden 1:1 in Sprache, Mimik sowie Verhalten kopierte. Auch bis heute ist es mir ein Rätsel, wie man eigenständig sozial interagiert. Die Nachmacherei hat zum Glück aufgehört, als ich mich weniger mit Freunden getroffen habe. Daher ist es heute ein riesiges Problem.
Gibt es hier jemand mit einem ähnlichen Lebenslauf, Symptomen etc. ?
Was habe ich, was kann ich machen?
Danke fürs Lesen