Hey AlpT14,
bin selbst Drogenkonsument, heißt genauer seit Ich 15 bin kiffe Ich regelmäßig, Alk und Kippen bereits noch früher, habe als Jugendlicher eig alles mal ausprobiert, von Anfang an eig einen problematischen Umgang gehabt und schließlich kurz nach meine. Abitur mit 19 das erste mal auch Heroin konsumiert, aktuell 23 und seit etwa 6 Monaten kein Heroin mehr, bekomme aber täglich retardiertes Morphin (vorher Methadon) und konsumiere nebenher regelmäßig Speed, Benzos und kiffe. In dem Beitrag versuche Ich mal darzulegen was für Ursachen sowas haben kann, wieso Menschen meiner Erfahrung nach Drogen nehmen und hoffe denen die mit Drogen nix am Hut haben und direkt härtere Strafen etc. fordern klarmachen zu können, dass Sucht ne Krankheit st wie jede andere auch, Ich zumindest kenne keinen der sich das ganze ausgesucht hat und dass das ganze doch nicht so einfach ist wie.viele gerne glauben.
Kann hier nur für mich sprechen, aber es gibt meiner Meinung nach 2 Arten von Menschen die süchtig sind: Zum einen die Mitläufer die als Jugendliche genau so "cool" sein wollten wie ihre Freunde (und Party, Saufen, Kiffen und tlw auch anderes je nach Umfeld gehören halt in gewissem Alter dazu) und das Gefühl haben nur so auch wahrgenommen zu werden und nie Nein sagen. Das sind aber eher wenige (so 1/3 der Abhängigen mMn.). Und halt diejenigen, meiner Meinung nach der Großteil von ca. 2/3, die emotionale/soziale/psychische Probleme haben (meist sogar krankhaft Bsp, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen usw.) und beim Ausprobieren für sich Merken, dass es ihnen in dem Moment zumindest hilft bzw. das Leiden was derjenige hat lindert. Endlich mal entspannen können oder endlich Energie oder oder oder... (je nach Persönlichkeitsmerkmalen)
Jetzt zu mir:: Schon seit Ich denken kann waren die Anforderungen meiner Eltern extrem hoch, zudem hatte Ich schon immer sozial Schwierigkeiten, wurde in der Mittelstufe vom Gymnasium auch ziemlich stark gemobbt (galt u.a. als Nerd, Streber, Pycho, bin halt auch gerne alleine und beschäftige mich mit meinen Interessen unabhängig von Trends und denke halt ziemlich rational...), da meine Eltern aber beide in Familien aufgewachsen sind wo über Gefühle nie wirklich gesprochen wird, alles ziemlich kühl wirkt und außerdem die letzten Jahre meiner Zeit zuhause eig nur am streiten waren bis sie sich kurz nach meinem Abi trennten, isolierte Ich mich immer mehr und da Ich schon immer ein neugieriger Mensch war, hatte Ich auch bereits sehr früh erste Erfahrungen mit Alkohol gemacht. Als Ich dann mit 15 zum ersten mal kiffte war mein Interesse an Drogen endgültig geweckt, jedoch konsumierte Ich eig von Anfang an auch (schnell eig fast nur) alleine, bin nicht der Typ für Partys. So probierte Ich nach und nach verschiedene Upper, Downer, Psychdelika und Medikamente wie Benzos und Opiate aus, merkte schnell dass Ich mit Speed morgens viel besser aufstehen kann und auch die Erwartungen die an mich gestellt wurden konnte Ich nie besser erfüllen. Bereits vor dem ersten mal Kiffen bekam Ich meine ersten Panikattacken und entwickelte ne Angststörung, hatte auch einmal die Überwindung meiner Mutter davon zu ezählen und wollte fachlichen Rat einholen, jedoch wurde dies nicht ernst genommen, Ich solle mich einfach mal Zusammen reißen, und da bei uns zuhause immer am wichtigsten war was die anderen von uns denken und meine Eltern auch gerne mit mir und meinen beiden Schwestern angaben musste natürlich auch die heile Fassade aufrecht gehalten werden. Meine psychischen Probleme und später auch zusätzlich noch meine Abhängigkeit führten dazu, dass meine Eltern keinen Kontakt mehr zur Schule oder anderen Eltern hatten, selbst beim Abitur war Ich alleine. (Meine Mutter warf mir häufig vor was ICH IHR denn Antun würde, als meine Heroin Sucht ans Licht kam fiel auch mal der Satz Ich sollte mir einfach den goldenen Schuss setzen, später brach meine Mutter den Kontakt völlig ab.). Natürlich wurden meine Symptome durch Speed und Kiffen nicht besser, dazu kam somit 16 auch noch meine Depression, da entdeckte Ich Benzos und Opiate für mich und fing an mich selber zu "medikamentieren". Klappte alles auch die ersten Jahre noch ganz gut, wie problematisch mein Konsum war erfuhr mein Umfeld erst über 1 Jahr nach meinem Abitur, nachdem Ich zuerst eine Ausbildung, dann ein Studium abgebrochen habe und meine Wohnung komplett verwahrloste, Ich außerdem immer häufiger endzügig war und die Symptome immer heftiger. Finanziell wurde es auch immer schwieriger, nachdem Ich etwa 1 Jahr lang täglich Heroin nahm (+Benzos, Speed, Gras, Alk). H#tte früher nie gedacht dass Ich mal bei Heroin landen würde, aber die Grenzen verschieben sich immer weiter, erst Tilidin oder Codein, Iwann mal Oxycodon, Hydromorphon und da Heroin deutlich günstiger ist und Ich ja schon die Erfahrung gemach hatte dass die meisten abschreckenden Erzählungen nicht zutreffen (& man sich selber immer für den kleinen Prozentsatz an Leuten hält die es im Griff haben) sank die Hemmschwelle von Tag zu Tag weiter dazu kam noch der Leidensdruck aufgrund meiner Psyche und dass durch die Depression und fehlende Behandlung / alles mit mir alleine ausmachen mein Leben mir immer wertloser vorkam.
Ich muss mal ein Ende finden, könnte noch Seitenlang schreiben und den ganzen Verlauf detaillierter schildern, habe mir selbst natürlich auch schon viele Gedanken zu dem ganzen gemacht. aber zusammenfassend sollte man rauslesen dass in.vielen Fällen die Suchterkrankung nicht die eimzige psychische Krankheit ist,, sondern vielmehr häufig das Resultat einer anderen (denn dumm bin ich zumindest nicht, außerdem wusste ich Bescheid über die Risiken, das spielt bei der Entstehung von Sucht auch keine Rolle,, es kommt auf dich, dein Umfeld und mögliche Persänlichkeitsmerkmale bzw. psychische Krankheiten an, wie gefährdet jmd ist eine Abhängigkeit zu entwickeln. Denn keine Droge macht beim ersten Mal süchtig und die meisten Konsumenten schaffen es einen geregelten Konsum beizubehalten, kommt natürlich auch noch darauf an ob es zu einem Trauma/Sdhicksalsschlag/Trennung o.ä. kommt, aber grade bei Alkohol sollte es deutlich werden, trotz billigen Preisen, leichter Verfügbarkeit, gesellschaftlicher Akzeptanz und der potentiell starken Abhängigkeit ist die Mehrheit der Konsumenten definitiv nicht alkhoholabhängig!
Die meisten Drogen sind da weitaus weniger riskant, jedoch sind sie (in DE und meisten andren Ländern) illlegal, wenn jmd sich davon nicht abhalten lässt, ist die Motivation zum Konsum bei den Konsumenten Illegaler BtM im Durchschnitt nicht vergleichbar. Dazu kommt noch dass kaum ein Dealer sich beim Kauf nen Ausweis zeigen lässt und viele auch nur über ihren Dealer erst an "harte" Drogen kommen, obwohl sie vermutlich beim kiffen geblieben wären, wenn man es legal kaufen könnte.
Ich merke die Antwort auf deine Frage ist viel zu umfangreich, hoffe aber dass Ich trz einige Gründe für die Suchtentstehung erläutern konnte. Auch wenn jeder Süchtige seine ganz eigene Geschichte hat.
Liebe Grüße
narcoticpsycho