du kannst, wenn du nach dem moralischen Imperativ von Nietzsche handelst, auch nach einem gesetz handeln, der im widerspruch zum kategorischen imperativ steht. denn der moralische imperativ verlangt gehorsam während der kategorische gewissen verlangt. Sie gleichen sich in dem punkt, dass nach einem grundsatz gehandelt werden soll, dessen ursprung aber im kategorischen die moral, aber im moralischen imperativ eine andere instanz ist.

der moralische imperativ wertet ein handeln nicht wie der kategorische aufgrund der allgemeintauglichkeit deines handlungsgrundsatzes, sondern aufgrund seiner fähigkeit, ihn auf etwas zurückführen zu können. Das heißt, ein handeln ist für den moralischen imperativ dann "gut", wenn dieses innerhalb vorgegebenener grenzen geschieht, das heisst also, man kann beiden imperativen gleichzeitig folgen, wenn diese vorgegebenen grenzen dem kategorischen imperativ entsprechen.

Nietzsche wollte sich eben nicht auf den kategorischen imperativ beschränken, und "sein imperativ" basiert dazu noch teilweise auf der lehre des epikur (eudaimonie) und hat utilitaristische züge. Der Kategorische Imperativ dagegen basiert nur auf dem wunsch, eine gerechte gesellschaft aufzubauen, und eben diese gerechtigkeit wird im moralischen imperativ in seiner reinform nicht berücksichtigt, aber durch gesetzgebung könnte sie gewährleistet werden.

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