Hi,

also als BWLér ist man alles und gar nichts. Ich denke das trifft es ganz gut. Ich selbst habe BWL studiert, viel nebenher gearbeitet und mache gerade inkl. Job meine Promotion fertig (soviel zu meinem Hintergrund).

Warum ist man alles und gar nichts? Nun, das BWL Studium vermittelt Dir im Wesentlichen einen guten Überblick (wie meine Vorredner bereits beschrieben haben) über Betriebsabläufe. Betriebsabläufe meint dabei sowohl das, was intern in einem Betrieb abläuft, als auch das was extern läuft (also bspw. das Wirtschaftsgeschehen etc.). Du schnupperst überall einmal herein, ein wenig VWL, ein wenig Bilanzierung, ein wenig Steuerrecht, ein wenig Organisation und und und. Dabei wirst Du dich weiterhin ein wenig mehr mit Mathematik beschäftigen müssen, da diese die wichtigste Hilfswissenschaft für das Studium bildet. (Es gibt genug Unwissende die da Gegensätzliches behaupten, aber sei Dir gewiss, ohne Mathe läuft da nicht viel - und das doch weitgehender über die Zinseszinsrechnung hinaus, als sich manch ein Student gedacht hat).

Soviel zu alles und gar nichts. Das Studium bietet Dir weiterhin eine ganze Reihe an sehr interessanten Spezialisierungen. So kannst Du dich bspw. in Richtung Organisation und Entscheidung, Strategisches Management (wenn dieses auch weitgehend zu Ersterem gehört), Finanzierung, Revision und Treuhand, Wirtschaftsinformatik (auch als eigener Studiengang möglich), Mathematik in Richtung Operations Research (auch als eigener Studiengang Wirtschaftsmathematik möglich), Wirtschaftspsychologie etc. spezialisieren.

Du siehst, das Studium bietet Dir ganz nach deinen Interessen und Fähigkeiten (die es im Zweifel noch zu entdecken gilt) viele Möglichkeiten.

Was ist nun damit, dass jeder Chef wird, der BWL studiert hat? Vollkommener Quatsch. Der durchschnittliche bis unterdurchschnittliche BWLér sowie diejenigen die nichts aus sich machen (woran das liegen kann, würdest Du bspw. im Studiengang Wirtschaftspsychologie auch lernen) werden oftmals heute für das eingesetzt, was früher normale Sachbearbeiter gemacht haben. Gehörst Du zu den guten Studenten (und das zeigt sich insbes. durch dein außeruniversitäres Engagement, wie bspw. Praktika, universitäre Unternehmensberatung, Ehrenamt mit guter Position ...), dann ist natürlich auch mehr drin. Ich möchte es einmal so sagen, dass BWL ein wunderbarer Studiengang ist, um eine breite Qualifikation zu erwerben, aber eine Garantie für einen guten Job bekommst Du damit nicht, im Zweifel nicht mal eine für überhaupt einen Job. Gute BWLér (wenn wir die Gewinner an der Spitze eines Unternehmens einmal so nennen wollen) müssen keine BWLér sein. So abstrus sich das im ersten Moment anhören mag, so wahr ist es am Ende. Derjenige der etwas davon versteht in eine Führungsposition mit entsprechender Verantwortung zu kommen, benötigt nicht zwingend ein solches Studium. Aber nichtsdestotrotz bietet das Studium für denjenigen, der Dich auf eine solche Position setzen möchte, eine sehr einfache Legitimationsgrundlage.

Was bleibt bei dem zuvor Gesagten nun für Dich übrig? Ich hoffe, dass ich Dir zeigen konnte, dass BWL für jeden etwas bietet, der ein Interesse an Wirtschaft hat und vor allem für all das, was damit zu tun haben kann. Es ist jedoch grds. kein Studium, um irgendwas zu machen bzw. weil man nichts Besseres wusste (die Leute habe ich übrigens gerade in Mathematik aus dem Studium herausprüfen dürfen – keine sehr schöne Angelegenheit für beide Seiten). Das Studium eröffnet Dir Möglichkeiten, von denen Du, wie auch jeder andere, heute nichts weißt. BWL ist kein strategischer Masterplan, sondern eine gute Vorbereitung auf Das, was da in Zukunft auf Dich zukommen kann. Wie in jedem anderen Studiengang auch, lernst Du dir Sachen selbstständig in kurzer Zeit aneignen zu können.

Viele Grüße, viel Erfolg und vor allem viel Spaß in Zukunft.

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Hi,

also wie oft im Leben kommt es darauf an. Es kommt darauf an, wie der Bachelor organisiert ist. Das meint wie viel Zeit Dir nebenbei bleibt. Hast Du noch planbare Zeit, ist eine Tätigkeit nebenbei zu empfehlen. Allerdings ist die Belastung sehr hoch. Ich habe damals Diplom studiert und habe in den Semesterferien mehrere Praktika gemacht. Praktika haben dabei zwei wesentliche Vorteile. Erstens kannst Du den erlernten und noch zu erlernenden Stoff besser einordnen. Der zweite (wesentlichere) Vorteil liegt darin, dass Du später bei den Bewerbungen besser aufgestellt bist. Du wirst gegenüber denjenigen bei der Bewerbung bevorzugt, die keine Praktika haben, insbesondere bei den Firmen bzw. der Firma wo Du das / die Praktikum -a  abgeleistet hast.

 

Insgesamt sind Praktika eine wunderbare Sache um Deine Chancen zu verbessern. Ein Urlaubssemester lohnt sich in dem Falle, in welchem Du das Praktikum bei deinem späteren Wunscharbeitgeber ableisten kannst. Du lernst viel und verbessert deine Chancen enorm. Hinsichtlich Urlaubssemester ist allerdings in einem Bachelorstudiengang darauf hinzuweisen, dass es regelmäßig so ist, dass gewisse Vorlesungen nur einmal im Jahr angeboten werden. Damit bist Du dann aus dem Zyklus raus. Ein guter Freund sagte mir dazu (er hatte 6 Monate Praktikum im Bachelor gemacht), dass er rückblickend besser 1 Jahr hätte aussetzen sollen. Allerdings sollten sowohl die 6 Monate, als auch die Jahresvariante bezahlt sein.

 

Viele Grüße

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Hi,

die Frage finde ich ein wenig irritierend. BWL wird in den meisten Universitäten als Wirtschaftswissenschaften verkauft. Grds. ist eine Differenzierung wohl aber in die Bereiche BWL / Wirtschaftsmathematik / Wirtschaftsinformatik / ... möglich und sinnvoll. Sollte ich hier auf der falschen Fährte sein, korrigiere mich gerne.

Ich habe BWL als Wirtschaftswissenschaft studiert. Möchtest Du Marketing als Schwerpunkt machen, so ist dieses im Rahmen eines BWL Studiums sicherlich anzuraten. Marketing setzt dabei auch viel auf Marktanalysen etc., so dass Du auch im Bereich Mathematik gut aufgestellt sein solltest. In dieser Hinsicht, soweit möglich, wäre auch ein Studium der Wirtschaftsmathematik mit Schwerpunktbildung Marketing sicherlich nicht falsch.

Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen. Falls weitere Fragen bestehen, oder diese Antwort Dir nicht hinreichend erscheint, sag dieses bitte.

Viele Grüße

naldo2010

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Wie von einem meiner Vorredner schon vollkommen richtig dargestellt ist es Unsinn, das Skonto nicht auszunutzen. Es handelt sich bei den 3 oder 2 % die regelmäßig vergeben werden, eben gerade nicht um einen Zinssatz p.a. sondern um einen Monatszins. Rechnen wir diesen auf das Jahr hoch, so gibt es in unserem schönen Lande keinen vergleichbaren Kredit, der zu mieseren Konditionen vergeben wird. Um es für deinen Lehrer im Detail zu sagen, lässt sich die Nichtausnutzung des Skontos als Opportunitätskosten - Disaster beschreiben.

Warum es nun einige Unternehmen gibt, die diesen nicht ausnutzen, ist die Liquidität in Rechnung zu stellen. Oftmals ist es tatsächlich so, dass die LQ I, relativ dünn ist, so dass nur vergleichsweise wenig flüssige Mittel (im einfachsten Falle also Barmittel und Kontoguthaben) für die Deckung zur Verfügung stehen. Grds. bleibt aber zu sagen, dass aus kostenrechnerischer Sichtweise die Nichtausnutzung gegen die Opportunitätsregeln verstößt, so dass dieses im Unternehmen nicht die Regel sein darf respektive sollte.

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