Hi,
also kurzer Hintergrund zum Verständnis für dich. Ein Makler hat immer das Anrecht auf die Provision, sobald du die Adresse von ihm erfahren hast. Gerichtliche Absicherung des Maklers hierzu ist sein Maklersystem über welches er dir ein Exposé schickte, für dich ausdruckte und mitbrachte oder eine E-Mail verschickt hat. (Manche Systeme können auch die Telefonate dokumentieren bzw. dass ihr telefoniert habt)
Da ist es dann unerheblich, ob ihr danach das Objekt nochmals ohne Provision gesehen habt.
Hättet ihr das vorab schon gesehen, lägen die Tatsachen anders.
Kam es zu keinem Brief- oder E-Mailwechsel und zu keinem Exposé wankt natürlich die Nachweisbarkeit des Maklers dass ihr die Adresse von ihm kanntet und somit auch das Recht auf Provision. Soviel generell dazu was einem Makler das Recht gibt als NACHWEISmakler (was alle sind) Nachweise zu erbringen, eine Provision zu verlangen.
Solltet ihr trotz dessen versuchen, das hinter dem Rücken des Maklers zu machen, kann ich davon nur abraten. Sind alle Nachweise von ihm erbringbar, seid ihr wegen Betruges dran (das schränkt für immer eure berufliche Geschäftstätigkeit ein, zzgl. Strafe oder Haft, zzgl. Zahlung der Provision und Gerichts- sowie Anwaltskosten usw)
Ein Makler darf maximal 3% vom Verkäufer und 3% von Käufer des Kaufpreises verlangen (die 3% des Verkäufers werden häufig auf den Kaufpreis gehauen).
Auch wenn das ein Posten ist, den man sich gerne sparen würde, ich würde nicht davon abraten.
Noch ein weiterer Tipp am Rande, der Maklerberuf ist kein Lehrberuf, jeder der 800€ für die Gewerbeanmeldung besitzt, Schuldenfrei und nicht vorbestraft ist, darf makeln. Nach einiger Zeit fallen Maklern dann auch hochwertigere Objekte beispielsweise Verkauf usw in den Schoß, unabhängig von Wissen, Ausbildung und Können. Achtet vor allem bitte unbedingt darauf, ob der Makler ein richtiges Büro hat, da 80% vom Wohnzimmer aus arbeiten mit Excel Tabellen usw (welche nicht ausreichen umgerichtlich eine Provision zu erwirken, da nur die Maklersoftware als Nachweis ausreicht). Wenn der Makler schonmal kein Büro hat, undbedingt den Worten niemals trauen und lieber 1000€ mehr einplanen, für einen eigenen Gutachter, denn: Diese Sorte Makler will nur das schnelle Geld. (Auch ein Büro ist kein Nachweis für Qualität und Ehrlichkeit, aber man erkennt schon sehr viel daran).
Grundsätzlich gilt noch: Makler haben oftmals von allem, was ihre Provision übersteigt rechtlich keine Ahnung von allen Modalitäten, also auch hier, über Rechte und Pflichten beim Hauskauf selber recherchieren, dazu lieber alle Aussagen ebenfalls nachrecherchieren und Abmachung über mögliche Reparaturen usw wie: "Das wird noch gemacht!" oder "Ich rede darüber mal mit dem Eigentümer" immer schriftlich geben lassen um ihn haftbar zu machen.
Der Kunde des Maklers ist IMMER der Eigentümer, da dieser die Objekte hat. Interessenten sind durchlaufende Posten die zufällig bezahlen müssen und es gibt genügend Interessenten, so dass es den Makler nicht interessiert, WER dafür zahlt, solange er zahlt und der Eigentümer zufrieden ist.
Also, lieber alles selbst recherchieren, nie Vertrauen und auch Finanzierungen usw. lieber selber nochmals prüfen, falls der Makler das anbietet (er richtet sich häufig an Banken mit dicken Provisionen für die Vermittlung)
Sonst noch viel Erfolg beim Hauskauf ;-) Schonmal überlegt selbst zu bauen? Ihr wisst nie was ihr bekommt und die komplette Vergangenheit des Objektes. Selber bauen ist zwar aufwändiger und teurer, aber da könnt ihr sicher sein (abgesehen von Baupfusch) dass ihr auch genau das kriegt, was ihr wollt ohne versteckte Mängel durch die GEschichte der Vorbesitzer des Hauses.