Gestern war er bei einem Kumpel, um seinen Geburtstag zu feiern. Er hat dort übernachtet, weil er wusste, dass er was trinken würde. Er hatte auch einen ziemlichen Vollrausch, wie mir sein Kumpel erzählt hat. Heute trinkt er kein Bier - ohne, dass ich was sagen musste. Das stimmt mich positiv. Aber natürlich muss ich mit ihm nochmal drüber reden. Verbieten ist wohl nicht der richtige Weg. Aber wenn ihm etwas an mir liegt, verzichtet er mir zuliebe zum Beweis darauf. Soviel muss drin sein, wenn er mich heiraten will. Wenn nicht, dann ist die Sache eh gesprochen in mehrerlei Hinsicht.
Zur Co-Abhängigkeit: ich weiß, wie es ist, co-abhängig zu sein und deshalb beobachte ich seinen Konsum auch mit Argusaugen. Unabhängig davon würde ich ihn verlassen, wenn er alkoholkrank würde. Innerhalb der Familie ist es schwierig, den Alkoholkranken zu verlassen, wenn es Vater oder Bruder ist, die mit einem unterm Dach leben. Aber er ist mein Partner. Ihn kann ich verlassen und mit aller Konsequenz werde ich das auch tun, sobald sein Alkoholkonsum krankhaft wird. Ich habe so viel mitgemacht mit den Männern meiner Familie. Nochmal mache ich das nicht mit. Reiner Selbstschutz, denn meine seelische Gesundheit ist mir wichtiger, als ihn zum Partner zu haben.