mani09
10.07.2009, 17:41
Muss ich mit meinem Freund (Witwer) Geduld haben?

Seit 11 Monaten habe ich (55) einen neuen Partner (58). Wir haben uns 4 Wo. nach dem Tod seiner Frau kennen gelernt. Er sagt, dass er mich sehr liebt und möchte mit mir in sein neues Haus, welches er gerade baut ,zusammen ziehen. Ich habe bisher sehr viel Verständnis für ihn aufgebracht, war auch schon mit am Grab seiner Frau. Er hat mich gebeten, beim Hausbau mitzuwirken, da ich ja mit einziehen soll. Habe auch wegen ihm sein Hobby gelernt (Golfen). Vorgestern war ich bei ihm und er war total glücklich u. verliebt in mich. Gestern war der erste Todestag seiner Frau. Er hatte total seine Fassung verloren, weinte, betrank sich, heute war er nicht im Büro, sondern auf dem Golfplatz. Er hat mich heute morgen nicht angerufen (macht er sonst täglich morgens), als ich ihn auf dem Handy erreichen wollte, hat er nicht reagiert. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich für ihn nur Ablenkung und Sexpartner bin. Oder kann der erste Todestag wirklich die Gegenwart so in den Hintergrund rücken lassen? Ist dieser unendlich tiefe Trauerausbruch wirklich auf einen einzigen Tag festzulegen? Ich soll am Wochenende wieder zu ihm kommen, möchte es aber eigentlich nach diesem Ausbruch nicht, sondern ihn erst mal eine Woche zur Ruhe kommen lassen. Kann mir da vielleicht ein Psychiater oder jemand mit Erfahrung einen Tip geben?

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Antwort
von mani09
11.07.2009, 12:01

Ich danke Euch allen für die netten Antworten, ja sie haben mir etwas geholfen. Vielleicht sollte ich doch noch etwas Zeit und Geduld mit uns aufbringen. Ich war gestern zu heute Abend nicht bei ihm und er war traurig darüber. Ich werde ihn heute besuchen und schauen, wie es ihm geht. Noch eine Frage: Ist es denn in Ordnung, dass er soviel Erinnerungen an seine Vergangenheit in das neue Haus mit einbringen will. Ich habe den Eindruck, er will die Vergangenheit nicht richtig loslassen. Z.Bsp. will er in den Garten ein großes Herz für seine Frau pflanzen. Ich bin doch aber auch nur eine Frau mit Gefühlen, ich habe das Gefühl, dass ich immer die Nummer 2 bleiben werden. Außerdem hatte er sich an ihrem 1.Todestag total betrunken u. konnte am anderen Tag nicht zur Arbeit, aber auf den Golfplatz. Hat das mit echter Trauer zu tun, oder ist das eher Selbstmitleid????? Das ist ja genau der Grund, weshalb ich mich als Sexobjekt betrachte. Zumal er mir mal sagte, dass er in seiner Ehe ab und zu mal fremd ging (weshalb auch immer, habe nicht weiter gefragt)und mit seiner Frau in den letzten Jahren nicht mehr in einem Zimmer geschlafen hatte. Ich denke, er hat auch ein schlechtes Gewissen. ????????

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