Manchmal frage ich mich, ob es nicht besser wäre, kein Bewusstsein zu besitzen. (Offensichtlicherweise (leider nicht für jeden)) ist die gesamte Existenz von allem ein großes Paradoxon, welches mich ständig im Kreis laufen lässt. In dieser Welt lassen sich die meisten Dinge so hervorragend logisch beschreiben und deuten. Aber es ist scheinbar nicht möglich, außerhalb des Seins irgendwelche Kausalitäten zu finden. Ich meine, wie kann überhaupt etwas existieren? Da ich generell nicht glaube, ist ein Gott bloß eine Idee, welche eigentlich in keinster Weise das Problem löst. Irgendwelche Esoteriker sagen mir dann, wir seien Seelen, die Erfahrungen sammeln müssen. Und wozu? Was bringt es mir, wenn ich alles erfahren habe? Und die Wissenschaftler blocken letztendlich komplett mit dieser Frage ab oder erklären es sich so, dass es Konstanten oder reine abstrahierte Größen gibt, auf welchen alles begründet ist, sodass wir es uns nicht vorstellen können. Mittels dieser Grundlage müsste nun einigermaßen klar sein, weshalb ich überhaupt keinen Sinn sehe zu existieren. Das Schlimme für mich ist, dass so gut wie alle, die ich kenne, vor sich hin leben mit ihren vergänglichen Träumen, die ihnen eigentlich gar nichts bringen oder bringen werden. Na gut, vielleicht Glücklichkeit. Aber wozu denn Glücklichkeit? Damit wir nicht dem Leid ausgesetzt sind. Ergo sind wir Sklaven unserer selbst, dieser Welt und schließlich auch der Vergänglichkeit, welche nur darauf aus sind, kein Leid erfahren zu müssen, was mir abstrakt sowieso unlogisch erscheint. Irgendwann fing ich dann an, depressiver zu werden, aber nicht nach diesem klassischen krankhaften Bild, sondern mit meinem zuvor beschriebenen Motiv. Ich will kein ANDERES Leben, wie irgendwelche Webseiten für Suizidgefährdete immer aufdrücken wollen, sondern ich habe keinen Grund, um überhaupt zu existieren. "Such dir Freunde, eine Leidenschaft, einfach Dinge, die du gerne machst." Bla Bla Bla, habe ich doch schon! Das bringt mir bloß absolut nichts. Es fühlt sich absolut quälend an, die Antwort immer genau vor seiner Nase zu riechen, sie aber nicht verstehen zu können, falls es überhaupt eine gibt. Ich will nicht glücklich sein, ich will die Wahrheit, ich will verstehen, da ich zwangsweise ein eigenes Ego entwickeln musste. Es ist ja nicht nur so, dass ich hier ohne irgendwas sinnlos verweilen darf, sondern ich kann noch schön in die Schule gehen und später Arbeiten, bis ich endlich sterbe, was eine lange Zeit einnimmt. Meine einzige Hoffnung besteht darin, dass mein Bewusstsein unabhängig von meinem Körper in eine Art "nächste Seinssstufe" aufsteigt, weil ich mir dann meine nötigen Antworten erhoffe. Gibt es vielleicht jemanden hier, der sich genau so wie ich fühlt? Was ich gerade absolut nicht brauche, sind irgendwelche 70 jährigen Esoterik-Säcke, die mir erklären wollen, ich hätte noch nicht alles im Leben gesehen. Solche Menschen belügen sich nur selber, da sie ihrem Weltbild und ihrem Alter viel zu lange unterliegen.