Hallo zusammen, Ich (w15) habe seit einigen Monaten den Gedanken, dass bei mir gefühlsmäßig etwas anders ist als es normalerweise sein sollte. Seit dem Februar 2017 weine ich eigentlich jeden Tag, entweder direkt nach der Schule, oder abends. Nachmittags bin ich antriebslos und möchte einfach nur rumliegen, mir fehlt wirklich die Kraft aufzustehen und etwas zu tun, was mir eigentlich Spaß macht.
Im Winter sagte ich mir, es sei eine "Winterdepression", im Frühling wäre die Schule stressig und in den Sommerferien bin ich in ein tiefes Loch gefallen (wahrscheinlich weil der Tagesablauf so unroutiniert war und ich einfach die ganze Zeit nichts unternommen habe). Mittlerweile hat die Schule seit 3 Monaten wieder angefangen und es hat sich nichts geändert.
Jetzt das, was mir Sorgen macht: Bis jetzt hatte ich vlt 4-5 Mal (abends für ca 2 Stunden) das Gefühl, nichts zu fühlen. Klingt dumm, ist aber schlimmer als jeder körperliche Schmerz. In dieser Zeit hab ich nicht die geringste Kraft dafür einfach nur dazuliegen und alles was ich will, ist dass es endet. (Einmal hatte ich das draußen, ich wollte eine Straße überqueren und bin einfach straight rüber ohne auf irgendetwas zu achten; das Auto hat zum Glück eine Vollbremsung gemacht) Ich weiß überhaupt nicht wie ich damit umgehen soll, das einzige was wirkt ist in einer kühlen Nacht rauszugehen und zu warten bis die Kälte kommt, oder ich nehme mir ein dünnes Gummiband und schnalze es gegen mein Handgelenk, der Schmerz fördert dann für 1 Sekunde meine komplette Aufmerksamkeit. Ich will mich nicht nicht ritzen, weil ich weiß wie schwer es ist davon wegzukommen und ich auch Leute im Bekanntenkreis habe, an denen man sieht, dass davon nichts besser wird. Aber ich hab auch Angst es beim nächsten Mal einfach zu tun. Manchmal steh ich morgens auf und weiß schon dass der Tag schrecklich wird. Ich fange dann bei jeder Kleinigkeit an zu heulen, ähnlich wie wenn man seine Periode hat und die Hormone durchdrehen.
Außerdem bin ich sehr gerne allein, weil mich die Menschen um mich herum einfach unfassbar nerven. Man braucht so viel Energie um mit ihnen zu sprechen und ich kann einfach nicht nachvollziehen warum jemand freiwillig ein Gespräch beginnt. Ich hatte die Möglichkeit eine Woche komplett alleine zu wohnen und es war sehr erholsam, ich hab nur ein, zwei Mal geweint. Auch hab ich zunehmend Angst vor der Schule, weil da so viele Menschen sind, die alle was von mir wollen (hört sich komisch an, ist aber so). Freunde habe ich nicht viele, dafür aber sehr gute und gemobbt werde ich nicht.
Bitte erklärt mir nicht, dass ich mit jemandem reden oder zum Psychologen gehen soll. Beides ist mir bewusst und habe einiges getan.
Meine Frage ist jetzt ob ihr denkt das ist normal in dem Alter, vlt steigere ich mich da zu sehr rein, oder hab ich wirklich ein psychisches Problem?
Danke schonmal für die Antworten und Tschüss