Selbstzweifel: Wem und Was kann ich trauen, wenn ich mir selbst nicht traue?

Wenn Unsicherheit hilflos macht Vor 15 Jahren wurde bei mir eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung vom Typ Borderline diagnostiziert. Es folgten lange stationäre Aufenthalte in Psychiatrien, ambulante psychologische und medikamentöse Behandlungen. Wirklich hilfreich war das alles jedoch nur für mein Umfeld, denn mit der Bestätigung "Wir wussten es doch, die ist total verrückt!" konnten sich alle wieder, guten Gewissens, um ihre eigenen Belange kümmern, denn zu helfen sei mir ja mit dieser Diagnose sowieso nicht (als hätte es einer derer wirklich jemals versucht). Da zu diesem Zeitpunkt ja nichts mehr von mir erwartet wurde, startete ich einen Versuch der Selbstmedikation, welcher direkt so erfolgreich war, dass ich eine steile, 12 Jahre andauernde, Drogenkarriere absolvierte, welche an dem traurigen Höhepunkt der Inobhutnahme meiner, damals 1,5 Jahre alten Tochter, gipfelte. Als mein Junge zur Welt kam, entschloss ich mich zu einer stationären Mutter-Kind-Therapie, die mir zumindest aus der körperlichen Abhängigkeit half. Inzwischen lebe ich mit meinem 3 jährigen Sohn in der Nähe meiner Tochter. Durch den Umstand, dass ich allein für den Kleinen da sein musste, hab ich wieder mehr auf mein Handeln geachtet, mich begonnen selbst zu reflektieren und in mancher Verhaltensweise zu korrigieren. Da ich sehr zurückgezogen lebe musste ich mich lediglich auf den Umgang mit dem Zwerg konzentrieren. Durch seine bedingungslose Liebe und seine Unschuld habe ich erfahren, wie viele verschiedene Facetten so ein Menschlein hat. In Fragen der Erziehung habe ich mir von niemandem etwas sagen lassen, denn für mich stand/steht fest, dass eine Kinderseele rein und gut ist. Ergo: da ich nie etwas tun könnte, dass mein Kind zu einem bösen Mensch machen könnte, wird er es auch nicht. Schließlich liebe ich ihn ja und Liebe kann ja nichts "Böses" tun. Dass es so einfach nicht ist, hab ich schnell zu spüren bekommen. Ich bin Herzkrank und als es mir plötzlich immer schlechter ging, wurde das Ausmaß meiner Inkonsequenz erst richtig deutlich. Ihm fehlte jedes Selbstvertrauen und Sicherheit, was sich in Wutanfällen und "Schlagen" gegen mich äußerte. Kurze Zeit vor meinem körperlichen Totalausfall lernte ich meinen Partner kennen (jetzt 6 Monate), der sich, 3 Monate nach unserem Kennenlernen, ohne zu zögern um ein, für ihn fremdes Kind, gekümmert hat, während ich nach einer Herz-Notoperation über 2 Monate im Krankenhaus lag. In der Zeit ist mein kleiner Junge total aufgeblüht. Von Überall kamen die Bestätigungen, welchen Sprung er in seiner Entwicklung gemacht hat und alle waren voll des Lobes. Leider sieht es, seitdem ich wieder zuhause bin, ganz anders aus. Er bockt, hat wieder Wutanfälle, schreit und schmeißt Spielsachen etc. durch die Gegend. Mein Liebster ist sauer und führt stundenlang Monologe (denn ich verfalle dann in eine Art Sprachlosigkeit) und mein Kleiner quietscht und Mutti findet wieder alle möglichen Erklärungen, warum er das macht.

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Das Problem ist, dass ich immer unsicherer werde, denn ich zweifle an meinem Verstand und mein Freund wird laut, da er nicht versteht warum ich so reagiere bzw nicht reagiere. Ach, das ist echt kompliziert! So eine Mama ist ja auch alles andere als gut für ein Kind! Ich hock zwischen zwei Stühlen und bin handlungsunfähig! Wie bekomme ich wieder die Kontrolle über Mich?

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