Hallo, deine Situation hat mich doch sehr berührt. Ich bin selbst Vater zweier Kinder (ein leibliches (6) und ein "bereits vorhandenes" (12)). Ich glaube, es ist gar nicht so wichtig, ob und ab wann Kinder nach ihren "unbekannten" Vater fragen. Es ist nämlich absolut ungewiss, was sie eigentlich da meinen, vielleicht sind es Erfahrungen aus dem Kindergarten, irgendwas aus dem Fernseher, etc. Viel wichtiger ist es, was du möchtest. Willst du Kontakt zu deiner Tochter aufbauen? Wenn ja, dann tu es. Ohne falsche Erwartungen oder Forderungen an sie zu stellen, ganz unvoreingenommen. Ich sehe meine Rolle als Vater darin, einen Menschen dabei zu begleiten selbstständig im Leben klar zum kommen. Das Wort Loyalität mag ich in Sachen Familie eigentlich nicht so, da dadurch viele Sachen gerechtfertigt werden, die man selber gar nicht möchte. Ich meine, dass man mit wertschätzender Offenheit am Besten fährt. Dazu musst du dir im klaren darüber, sein, was deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche sind, und diese auch ausdrücken. Langfristig ist es aber absolut notwendig, dass du und deine Ex eure Rollen klärt, wie ihr mit dieser Situation umgeht (und natürlich auch mit deiner neuen Partnerin). Und da müsst ihr beide mitspielen, ansonsten ist es leicht möglich, dass das Kind in Loyalitätskonflikte gerät. Ich empfehle hier eine Familientherapie oder Mediation (einfach mal googeln). Zur "Erziehung" bzw. zum Umgang mit Kindern, aber auch anderen Menschen, möchte ich dir die Bücher von Jesper Juuls ans Herz legen. Ach so, aus eigenen Erfahrungen, kann ich dir sagen, dass Kinder mit vielen Familienkonstellationen sehr gut klar kommen. Entscheidend ist, wie die Erwachsenen diese gestalten.

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