Hallo David,

ebenfalls erstmal Frohes Neues Jahr! In Mathe brauchst du vor allem nen vernünftiges Fundament, was normales Rechnen z.B. mit Brüchen angeht. Anstatt zum Üben immer nur aktuelle Aufgaben zu rechnen, ist es wahrscheinlich besser, wenn du erstmal vorhandene Lücken stopfst. Plus, Minus, Mal, Geteilt sollten ja kein Problem sein. Bruchrechnung solltest du üben, wenn du da noch Probleme hast, und binomische Formeln. Falls ihr das schon hattet auch Rechnen mit Potenzen und Wurzeln. Jeder, der halbwegs gut Mathe kann (z.B. dein Nachhilfelehrer) sollte dir solche Aufgaben stellen können und dir am besten auch eine Zusammenfassung der Rechnengesetze schreiben (dafür reicht ein DIN A4 Blatt - einseitig, ist also wirklich nicht viel). Ansonsten gibt es das Internet. Diese grundlegenden Rechenregeln solltest du sowohl vernünftig verstanden haben als auch schnell und sicher ausführen können. Außerdem ist das Lösen von Gleichungen wichtig. Lineare kennst du ja wahrscheinlich aus der 8. Klasse, quadratische sind jetzt in der 9. Klasse mit den Parabeln dran. Gleichungen lösen ist aber auch keine schwierige Sache, sondern erfordert nur das ausführen von 2-3 verschiedenen Schritten, wobei du mit einem Blick auf eine Gleichung erkennen kannst, welcher dieser Schritte als nächstes zu tun ist. Auch hier passt ne Zusammenfassung aller Regeln locker auf eine DIN A4 Seite und man kann es recht gut an Aufgaben üben, denn es kommt wiederum darauf an, die Umformungen schnell und sicher zu beherrschen. Dann ist es (vor allem jetzt für den Stoff der 9. Klasse) wichtig, dass du das Konzept von Funktionen verstanden hast. Die ordnen einem Haufen Zahlen einen anderen Haufen Zahlen zu, aber ein paar Sachen muss man dabei eben berücksichtigen.

Viele Leute haben damit Probleme, Textaufgaben in Rechnungen umzusetzen. Das ist etwas, wo man nicht nur durch stumpfes Üben der Rechenregeln besser werden kann. Hier ist es wirklich am besten, dir Textaufgaben aus Büchern zu schnappen und zu versuchen, die Problemstellunge in "Mathe-Sprache" - also in Gleichungen - zu übersetzen. Dabei sind Skizzen, die du dir selber machst (auf Papier oder im Kopf), immer sehr hilfreich. Jemand, der Mathe kann, sollte dabei sein, um dir Tipps zu geben, wenn du hängst. Das ist bei den Aufgaben vorher nicht unbedingt notwendig, denn wenn du die Rechenregeln einmal verstanden hast, musst du nur noch Aufgaben durchhauen und Ergebnisse vergleichen, um sicherer und schneller zu werden.

Im 9. Schuljahr habt ihr jede Menge Themen. Wenn euer Lehrer gut ist, erklärt er euch z.B. die Parabel als ganzes, so dass man vernünftig versteht, was es damit auf sich hat. Wenn er schlecht ist, erklärt er ganz viele einzelne Sachen, z.B. Scheitelpunkt bestimmen, Nullstellen ausrechnen, die pq-Formel zum Lösen quadratischer Gleichungen und so weiter. Die meisten dieser einzelnen Sachen, die ihr können müsst, hängen aber sehr eng zusammen. So kann man den Scheitelpunkt einer Parabel aus der Scheitelpunktform ablesen, welche eine quadratische Gleichung ist (nur eben in spezieller Form aufgeschrieben), deren Nullstellen man mit der pq-Formel bestimmen kann. Das gleiche gilt für andere große Themengebiete, wie die Strahlensätze. Zwar musst du alle diese Sachen einzeln können und üben, aber wenn du einmal das Konzept dahinter verstanden hast, fällt es wesentlich leichter. Hier solltest du nicht sofort viele Aufgaben rechnen, sondern es dir erstmal ordentlich erklären lassen, denn so viele Aufgabentypen stur auswendig zu lernen, ohne den Sinn dahinter zu verstehen, ist sehr viel Arbeit. Wenn weder Lehrer noch Nachhilfelehrer es schaffen, dir zusammenfassend zu erklären, worum es überhaupt geht, was z.B. eine Parabel ist und was man damit machen kann, such dir jemanden, der dazu in der Lage ist.

Das hört sich jetzt vielleicht nach viel Arbeit an, aber grundlegende Rechenregeln üben (falls du mit denen Probleme hast), bis du sie gut kannst, sollte nicht mehr als ein paar freie Tage verschlingen. Der Rest (Sachen wirklich verstehen, Textaufgaben) geht am besten mit deinen Eltern oder deinem Nachhilfelehrer zusammen, wobei du auch ruhig mal zu deinem Lehrer gehen und ihn fragen kannst: "Erklären Sie mir doch bitte nochmal das und das. Worum geht es da überhaupt?"

Im Endeffekt lässt sich alles auf 2 Grundregeln reduzieren: 1) Rechenregeln und Lösungsschritte kennen und genau befolgen. Wie eine Maschine stumpf die Regeln anwenden. 2) Verstehen, worum es überhaupt geht. Dann musst du nicht Sachen auswendig lernen, die für dich keinen Sinn ergeben (mega deprimierend), sondern verstehst worum es geht und kommst auch besser mit Textaufgaben klar.

Eins noch: Für viele Berufe braucht man später kein Mathe mehr, für viele andere nur noch Mathe (und vielleicht Physik). Wenn du später was mit Technik machen willst, brauchst du das Mathe-Zeug und dann lernst du auch, wofür überhaupt. Im Moment ist ja es ziemlich abstrakter Quatsch.

Viel Erfolg!

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