Ich versuche mal mein Luxus-Problem zu schildern, obwohl esmir eher schwer fällt meine Gedanken zu einem verständnisvollen Text zuverfassen. Ich möchte eigentlich auch keine Analyse sondern hoffe mehr aufeinen Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten. Vielleicht auch auf ein paarTipps.
Ich bin nun 29 Jahre alt und mein Leben ist endlich wiederschön, eigentlich…Meine Kindheit war geprägt von viel Gewalt, Aggression,Verluste, Persönlichkeitskomplexe, die Suche nach Zugehörigkeit u.ä. Vor 3Jahren ist mein Bruder gestorben, das war das absolut Schlimmste was mirpassieren konnte, da ich ihn über alles liebte und ihn das nie gezeigt habe undes dann zu spät war. Es kamen noch andere Probleme und plötzlich musste ich für3 Leute denken und handeln, da alle auf mich zählten. Das starke, intelligenteMädchen, das immer alles souverän erledigt. Da ich aber sehr fest an mirarbeite und auch jeden Tag aufs Neue versuche eben hauptsächlich die positivenSeiten meines Lebens in den Fokus zu stellen, habe ich immer noch dieses „traurige“Gefühl in mir drin (was ich auch schon in der Kindheit hatte). Ich weiss nichtwie ich es beschreiben soll. Es ist so, als hätte sich mein Unterbewusstsein,was paradoxerweise ja auch ICH bin, auf dieses dramatische Leben eingestelltund nur so fühlt es sich „zu Hause“ oder „normal“. Und das, obwohl ich eben einsehr dankbarer Mensch bin und gesegnet wurde. Vor allem die letzten 1-2 Jahre,als hätte sich mein Leben um 180 Grad gewendet. Mein Freund liebt mich sehrstark und zeigt mir das auf viele verschiedene Arten. Ich jedoch bin eherGefühlskalt und manchmal einfach durcheinander, oft einfach kalt. Ich würde ihngerne mehr von mir geben weil ich ihn auch sehr liebe, aber ich kann einfachnicht, das ist so schlimm, dass ich deshalb auch schon geheult habe, weil ichmerke, dass es einfach nicht geht (das Gleiche auch bei meinen Mitmenschen). Mirist auch bewusst, dass meine Erfahrungen in der Vergangenheit eine gewisseBlockade um meine Gefühlswelt gebaut haben, dennoch möchte ich das jetzteinfach nicht mehr, aber ich bringe es einfach nicht weg! Egal wie viele „Beweise“ich erhalte das das Leben so schön sein kann und in mir tief drin weiss, dassalles gut ist. Die Liebe, Familie, Gesundheit, Geld, Job, Haus, bald Kind undund und.. was will man mehr? Ich möchte diesem Leben meine Wertschätzung zeigenund die Dankbarkeit auch LEBEN. Ich fühle mich so, als würde ich auf mein Glückspucken und das finde ich einfach nur schlimm. Das macht mich fertig.
Ich werte meine Stimmung nicht als eine Depression oder eine„Krankheit“ die eine Therapie nötig hat, eher als ein Gefühlschaos das sichtief verwurzelt hat. Ich hoffe in diesem Forum jemanden zu finden, der ähnlichfühlt und vielleicht diese „Trauer“ oder diesen ständigen Begleiter an negativenGefühlen loswerden konnte. Ich schätze die Antworten von Menschen welche diegleiche Situation haben / gehabt haben mehr als die von Therapeuten. Dankeschon mal.