Natürlich kommt die CoS sehr harmlos rüber, doch LaVey hat Dinge gesagt, die CoS definitiv gefährlich machen, wenn man es ernst praktiziert.
Es gibt gute Seiten, die darüber schreiben, hier ein Beitrag vom WDR: (https://www1.wdr.de/mediathek/audio/zeitzeichen/audio-die-gruendung-der-church-of-satan-am--100.html)

Zum Selbstverständnis sagte LaVey: „Die Church of Satan ist ein Zusammenschluss von Satanisten, die überdurchschnittliches menschliches Potential offenbaren. Hier wird der Satanist zum Prototypen einer rationaleren und präzise eingestellten Gesellschaft.“ Oh, bessere Menschen?
Gerne wird angeführt, dass es ja nicht wirklich um Glauben an Gott, Satan, Engel, Dämonen usw. gehe (so LaVey). Das stimmt aber nicht, was er andererseits auch sagt, bei ihm gibt es Magie, Zaubersprüche und Anrufungen, aber auch Flüche. LaVey sagt: „Flüche müssen verhängt werden als symbolische Handlung. Der Fluch ist der Kanal für Zorn und Ärger. Richtig ausgerichtet wird das Opfer auch entsprechend leiden. Das ist die Macht zeremonieller Magie.“ Symbolische Handlungen klingt harmlos, aber in seinem Glauben passiert da wirklich etwas, es müssen Kräfte am Werk sein, die diese Macht verwirklichen, auch wenn er es nur "Verstärkung des Willens" nennt. Was verstärkt denn den Willen?

Wenn man sich dann noch seine elf satanischen Regeln ansieht, dann ist es absolut nicht mehr harmlos. Seine Regeln sind an vielen Stellen das Gegenteil zum christlichen Glauben und dem Liebesgebot, der Feindesliebe. Es finden sich Aufforderungen, Feinde zu vernichten, die einen belästigen. Für die Satanisten dient es angeblich der seelischen Gesundheit. Also: Wenn man von einem belästigt wird, hat man das Recht (Pflicht?), diesen grausam und ohne Gnade zu behandeln oder sogar zu vernichten. Ausdrücklich wird auch die Kraft der Magie genannt, die man nicht abstreiten darf, wenn man sie erfolgreich eingesetzt hat, da man sonst alles verlieren würde. Oh, wie geht das denn? Ist das ein Automatismus der Energien oder sind da letztlich doch geistige "Persönlichkeiten" am Werk, die er ja eigentlich offiziell ausschließt.
Ist alles nicht letztlich doch Täuschung der Bevölkerung, alles sei ja "nur" harmlos, halt philosophisch? Genau das legen diese Fakten nahe.

Übrigens: Nikolas Schreck (ein Vertrauter LaVeys) sagte in den 80er-Jahren: "„Adolf Hitler war ein sehr mächtiger schwarzer Magier und hat historische Wirklichkeit geschaffen. War er böse? Ich glaube nicht an gut und böse. Niemand kann das. Das ist doch abhängig vom Zeitgeist und seinen Werten. Die Moral ändert sich wie das Wetter.“ Ein gefährliches Weltbild! Wahrscheinlich denken nicht wenige der Mitglieder so. Im WDR-Artikel wird gefragt, ob unter den Mitgliedern nicht auch Sadisten und Rassisten gebe - angesichts der Regeln, der absoluten Freiheit usw. ist es mehr als naheliegend. Und Spiritualität / Esoterik / Mächte hat LaVey eben selbst von Anfang an reingelegt.

Mal ehrlich: Wie kann man da sagen, die CoS sei harmlos?
Nur, weil man nicht in der Zeitung davon liest, dass jemand aus diesem Glauben heraus getötet wurde?
Die Satanic Bible spricht doch da für sich - und die entstand 1968, zwei Jahre nach Gründung von CoS.
Ein Letztes: Wenn jemand Christ ist, dann würde er ganz klar sagen, dass die CoS tatsächlich ein Wesen namens Satan verehrt - auch wenn es offiziell "philosophisch" ist.

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